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Poker um die Ländle-Koalition

Vorarlbergs Parteien rüsteten sich am Montag für die bevorstehenden Koalitionsgespräche. Landeshauptmann Sausgruber kündigte für Mittwoch die ersten Gespräche mit der SPÖ an.

Trotz der am Sonntag erreichten absoluten Mehrheit (54,9 Prozent) wird die ÖVP ab morgen Gespräche mit den anderen Parteien um eine mögliche Regierungsbeteiligung aufnehmen. Eine Alleinregierung der Schwarzen sei ziemlich unwahrscheinlich, erklärte gestern Abend VP-Landesgeschäftsführer Markus Wallner: „Nur für den Fall, dass wir uns mit keiner Partei einigen.“ Dennoch sei man bestrebt, mit einem

Partner zusammenzuarbeiten, sagte Wallner. Noch am Sonntag hatte der Geschäftsführer erklärt, dass eine Alleinregierung der Volkspartei durchaus im Bereich des Möglichen liege.

Vor den Wahlen hatte die ÖVP bereits mehrfach erklärt, die ersten Gespräche mit der zweitstärksten Partei aufnehmen zu wollen, um so dem Wählerwillen gerecht zu werden. Folglich werden die ersten Gespräche zwischen den Schwarzen und den Roten stattfinden, die am Sonntag die FPÖ auf Platz drei verdrängt hatten. Danach will die VP mit dem bisherigen Koalitionspartner FP und den Grünen sprechen.

Verluste

Die Freiheitlichen, die am Sonntag den größten Verlust bei Landtagswahlen in der Geschichte der FPÖ einstecken mussten – die „VN“ berichteten Ö, nahmen sich gestern eine „Auszeit“. Ob es personelle Konsequenzen bei der FPÖ Vorarlberg gibt, war gestern Abend noch nicht absehbar. Landesstatthalter und Landesparteichef Egger wollte sich dazu weiterhin nicht äußern – der FPÖ-Vorstand tagt heute. Ob es dann zu einer Entscheidung über die Zukunft der Partei bzw. der Parteispitze kommt, ließ Egger offen. Vizekanzler Hubert Gorbach, als prominenter Wahlhelfer seiner Partei des Öfteren ins Ländle gereist, räumte gestern eine „Mitverantwortung für seine Landesgruppe“ ein. Als persönliche Niederlage aber wolle er die Verluste der Vorarlberger Freiheitlichen nicht verstehen, sagte Gorbach. Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider dagegen erklärte, man müsse die „alte Politik von 1986 bis 1999 wieder beleben“, um Wahlen gewinnen zu können.

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