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Pleitenrekord im ersten Halbjahr 2010 in der Schweiz

Als Spätfolge der Finanz- und Wirtschaftskrise schießen auch in der Schweiz die Konkurse in die Höhe: Im ersten Halbjahr 2010 ging eine Rekordzahl an Firmen pleite. Die Gläubigervereinigung Creditreform spricht in ihrer am Freitag veröffentlichten Bilanz von einem "traurigen Rekord".

Über 3.137 Firmen wurde der Konkurs publiziert. Das sind 26,2 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Selbst wenn der Effekt aus der Verschärfung des Obligationenrechts herausgerechnet wird, beträgt die Zunahme 18,4 Prozent.

Die Auswirkungen der Finanzkrise von 2008 seien damit auch heute noch zu spüren. Denn bis ein Unternehmen in Konkurs gehe, könne es unter Umständen Monate oder gar Jahre nach Eintreten des eigentlichen Grundes dauern, schreibt Creditreform.

Der steile Anstieg hielt im Juni an. 514 Firmen gingen in dem Monat pleite, 26,6 Prozent mehr als im Juni 2009. Auch bei den Konkursen von Privatpersonen (+18,5 Prozent auf 512) verschärfte sich die Lage im Juni. Über das ganze Halbjahr gesehen bleiben die Privatpleiten aber leicht rückläufig (-2,0 Prozent auf 2.796).

Mit insgesamt 5.933 Konkurseröffnungen übertrifft das erste Halbjahr 2010 den bisherigen Spitzenzeitraum 2007, wo in in der gleichen Periode 5.423 Konkurse gezählt worden waren.

Mit dem Wirtschaftsaufschwung steigt aber auch das Gründerfieber: Im Juni wurden 3.478 Firmen neu im Handelsregister eingetragenen. Das sind 18,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat und der zweithöchste Wert nach dem Rekordjahr 2008. Aus dem Handelsregister gelöscht wurden in den ersten sechs Monaten 2010 landesweit 12.997 Unternehmen (+12,5 Prozent). Da noch mehr Firmen gegründet wurden, beträgt das Nettowachstum 5.760 Unternehmen (+2,5 Prozent).

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