Placido Domingo tritt ab dem 15. Jänner 2014 im Theater an der Wien auf

“Man braucht nicht unbedingt Jubiläen”, rechtfertigte Intendant Roland Geyer den Termin nicht im Jahr des 200., sondern des 201. Geburtstags des Komponisten. “Wir sind ein Haus für Werke, die selten in Wien zu sehen sind.” Die Idee für Domingos bereits vierte szenische Produktion am Theater an der Wien sei gemeinsam bei “Il Postino” entstanden, so Geyer. “Ich hatte Angst davor, dass im Verdi-Jahr alle das gleiche machen”, erzählte Domingo. “Diese Oper ist eine Überraschung für die Leute.”
Placido Domingo spielt eine mächtige Figur
Die Oper handelt vom venezianischen Dogen Foscari, der gezwungen ist, seinen eigenen Sohn zu verbannen und an dem Konflikt zwischen seiner Rolle als politischer Führer und Vater zerbricht. “Er ist ein mächtiger Mann in einer machtlosen Position – eine sehr starke Figur”, so Domingo. “Verdi hat früh seine Kinder und seine Frau verloren. Wie bei vielen großen Künstlern sind auch seine besten Werke aus tiefem Schmerz entstanden.”
Drama in Verdis Oper vor dem ersten Akt vorbei
Verdis Opern – von “Rigoletto” bis “Aida”, von “Vespri Siciliani” bis “La Traviata” – behandeln oft Vater-Sohn oder Vater-Tochter-Beziehungen. “Das ist eine spezielle Fähigkeit von ihm”, erklärte Regisseur Thaddeus Strassberger. “Das spannende an diesem Stück ist, dass das ganze Drama eigentlich schon vorbei ist, als der erste Akt beginnt – wir sehen dann nur noch diese letzten Tage, in denen der emotionale Druck bereits unerträglich hoch ist.” Insgesamt sei die Oper eigentlich “ein Kammerspiel in großem Maßstab”, und so habe man sich vor allem im kleineren Theater an der Wien sehr dem Fokussieren gewidmet.
Mit “I Due Foscari” auf Tour
Als “Wiederaufnahme” nach den Stationen Los Angeles und Valencia sehen die Macher die Premiere nicht. “Die Sänger sind fast alle andere als bisher”, so Strassberger, “und in diesem Stück, in dem es um intime familiäre Beziehungen geht, macht die Chemie der Sänger alles aus.” Auf “sein” Ensemble, darunter Davinia Rodriguez als Lucrezia und Arturo Chacon Cruz als Jacopo, ist Domingo besonders stolz. “Da sind wunderschöne Stimmen dabei”, so der Förderer. “Arturo hat einmal bei mir vorgesungen – als Bariton! Da habe ich ihm gesagt, sei nicht faul, geh hoch, du bist ein Tenor! Jetzt hat er eine wunderbare Karriere.”
Opernstar tritt fünf Mal in Wien auf
Der 72-jährige Domingo ist selbst mittlerweile den umgekehrten Weg gegangen und von den früheren Tenor-Rollen ins Bariton-Fach gewechselt. “Das Gute am Tenor ist, dass man immer der gute Kerl sein kann. Ich bin den Bösewichten immer ausgewichen. Ich war gern der Held, der am Ende das Mädchen bekommt”, lachte er. In “I Due Foscari” steht der spanische Opernstar fünf Mal auf der Bühne des Theater an der Wien. In der Aufführung am 25. Jänner wird er von Louis Otey ersetzt. (APA)
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