Die internationale Bildungsstudie PISA 2009 ist durch den angedrohten Boykott durch Teile der Lehrergewerkschaft und der VP-nahen Schülerunion schon frühzeitig in die Schlagzeilen geraten, nach Ostern (von 15. April bis 20. Mai) sollen sich in Österreich rund 7.700 Schüler des Altersjahrgangs 1993 den Testaufgaben stellen. Fast parallel dazu, von 22. April bis 13. Mai, läuft die sogenannte “Baseline-Testung” für die geplanten Bildungsstandards. Knapp 11.000 Schüler der 8. Schulstufe (4. Klasse AHS bzw. Hauptschule) werden dabei in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik getestet. Beide Erhebungen werden vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE) koordiniert.
Bereits zum vierten Mal wird die von der OECD initiierte Bildungsvergleichsstudie PISA (Programme for International Student Assessment) in Österreich durchgeführt. Drei Jahre nach der letzten Erhebung werden rund 7.700 Schüler von etwa 300 Schulen ihre Kompetenzen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaft unter Beweis stellen, wobei heuer “Lesen” im Mittelpunkt steht. Erstmals wird damit ein Hauptbereich erneut überprüft, mit ähnlichen Lese-Aufgaben wie im Jahr 2000. Damit werden Aussagen über die zeitliche Entwicklung der Lesekompetenzen in den einzelnen Teilnehmerstaaten im Detail ermöglicht. Die Ergebnisse werden Ende 2010 veröffentlicht.
Wie die Leiterin des für die PISA-Studie zuständigen BIFIE-Zentrums Salzburg, Claudia Schreiner, gegenüber der APA erklärte, wartet de PISA-Studie 2009 mit zwei weiteren Premieren auf: Im Auftrag von Tirol und Vorarlberg wird das BIFIE auch Länder-Auswertungen für die beiden Bundesländer durchführen und deshalb auch mehr Schüler in diesen Regionen testen. Ob Tirol und Vorarlberg die Länderdaten auch veröffentlichen, sei deren Entscheidung. Jedenfalls werden damit erstmals Länderauswertung für diese beiden Bundesländer im Rahmen von PISA möglich. Außerdem werden im Rahmen des Zusatzprojekts ERA (Electronic Reading Assessment) die Kompetenzen von rund 3.500 Schülern beim Lesen elektronischer Texte, also etwa Internet-Seiten mit Hypertext, getestet.
Zur Sache geht es in den nächsten Woche auch bei der Baseline-Testung zu den Bildungsstandards, die ab 2012 zeigen sollen, ob Schüler tatsächlich das können, was sie nach einer bestimmten Zeit in der Schule beherrschen sollten. Um später feststellen zu können, ob und wie die Bildungsstandards wirken, ist eine Ausgangsmessung notwendig. Und diese wird nun an knapp 11.000 Schülern der 8. Schulstufe aus 200 Schulen durchgeführt.
Anders als bei PISA, bei der einzelne Schüler ausgewählt werden, werden bei den Bildungsstandards ganze Klassen getestet. Für jedes Fach gibt es dazu einen eigenen Testtag, wobei für die einzelnen Tests maximal zwei Stunden vorgesehen sind. In den Sprachen gibt es dabei unterschiedliche Testteile: In Deutsch Schreiben, Lesen und Sprache (z.B. Rechtschreibung, Grammatik, etc.); in Englisch Schreiben, Lesen und Hören. Zusätzlich werden in Englisch noch in etwa 70 Schulen jeweils 24 Schüler auf ihr Sprechvermögen getestet.
Mit den Ergebnissen dieser Ausgangsmessung soll bereits so umgegangen werden, wie dies bei den Bildungsstandards geplant ist. So sollen Schüler ab Herbst 2009 auf ihre individuellen Testresultate zugreifen können, auch auf Lehrer- und Schulebene wird es Rückmeldungen geben. Nicht sinnvoll seien aber bei der Baseline-Testung Zusammenfassungen auf Bezirks- oder Landesebene, betonte Schreiner. Die Baseline-Testung für die 4. Schulstufe wird 2010 erfolgen.
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