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PISA-Test für Medizin

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Grazer Medizinstudierende werden künftig während ihres Studiums zweimal einem internationalen Studienfortschritts-Test unterzogen - und erhalten so ein kontinuierliches, mit Kollegen anderer Med-Unis vergleichbares Feed-Back über ihren Wissensstand.

Der sogenannte “Progress Test Medizin” (PTM) wurde von der Berliner Charite entwickelt und wird seit einigen Jahren an einer Reihe deutscher Medizin-Unis durchgeführt. Der Test verfolgt das Ziel, den Fortschritt der Studierenden beim Wissenserwerb zu überprüfen. Dies geschieht dadurch, dass allen Teilnehmern – ungeachtet der individuellen Studiendauer – derselbe Multiple-Choice-Fragensatz zur Beantwortung vorgelegt wird. Bei wiederholter Teilnahme in aufeinanderfolgenden Jahren können die Teilnehmer ihren Wissens- und Kenntniszuwachs verfolgen.

Für die Ausbildungsinstitutionen bietet sich dadurch die Möglichkeit, eine objektive Standortbestimmung ihrer Ausbildung vorzunehmen. Von den teilnehmenden Studierenden sind die Testergebnisse individuell abrufbar, veröffentlicht werden nur anonymisierte Ergebnisse, so Birgit Jauk von der Pressestelle der Medizinischen Universität Graz.

“Der Progress Test Medizin ist eine fantastische Möglichkeit, die Qualität der Ausbildung einer externen und klar output-orientierten Qualitätskontrolle zu unterziehen”, zeigte sich Heide Neges, Leiterin der Organisationseinheit für Studium und Lehre an der Medizinischen Universität Graz, überzeugt. In Graz – hier wurde im Jahr 2002 ein neues Curriculum Humanmedizin eingeführt – hat man im Vorjahr mit freiwilligen Studierenden in einem Pilotversuch am Test teilgenommen.

Die Ergebnisse sind aus Sicht der Grazer Med-Uni erfreulich: “Unsere Studierenden haben hervorragend abgeschnitten und können im Vergleich mit den renommierten deutschen Medizinfakultäten bestens mithalten”, freute sich Rektor Josef Smolle. Besonders gut hätten die Studenten in Fragen der Methodik abgeschnitten. Es habe sich aber auch gezeigt, dass sie auch über Empathie und Mitgefühl mit den Patienten verfügen und bereit seien, Verantwortung für das physische, mentale und soziale Wohlbefinden der Patienten zu übernehmen.

Künftig wird die Teilnahme verpflichtend: Ab dem Wintersemester 2008/09 wird für alle Studierenden eine zumindest zweimalige Teilnahme am PTM im Verlauf des Humanmedizinstudiums vorgeschrieben.

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