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"Pink Panther": Dritter Juwelendieb flüchtete aus Schweizer Gefängnis

Ein Mitglied der Diebesbande "Pink Panther" ist aus dem Gefängnis ausgebrochen,
Ein Mitglied der Diebesbande "Pink Panther" ist aus dem Gefängnis ausgebrochen, ©EPA
Zum dritten Mal binnen weniger Wochen ist einem Mitglied der berüchtigten Juwelenräuberbande "Pink Panther" die Flucht aus einem Schweizer Gefängnis gelungen. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, brach ein Bosnier am Vorabend mit Hilfe zweier Komplizen und zusammen mit einem anderen Zelleninsassen aus der Haftanlage Orbe an der Grenze zu Frankreich aus.

Vor dem Mann, der wegen des Überfalls auf ein Juweliergeschäft 2009 eine siebenjährige Gefängnisstrafe verbüßte, waren seit Mai schon zwei andere der auch in Österreich tätigen “Pink Panther” erfolgreich getürmt.

Filmreifer Ausbruch aus Schweizer Gefängnis

 Die Umstände des Ausbruchs erinnerten an einen Gangsterfilm: Während des Freigangs rammten die Komplizen von außen ein Gefängnistor und den Stacheldrahtzaun mit einem Minibus. Anschließend legten sie mit Leitern einen Fluchtweg über den niedergerissenen Zaun, setzten ihren Van in Brand und flüchteten mit beiden Häftlingen in einem zweiten Fahrzeug. Während des Ausbruchs schossen die Ganoven ununterbrochen mit automatischen Waffen auf die Gefängniswachen und hinderten sie so am Einschreiten. Verletzt wurde niemand.

Bis zu 150 Mitglieder

Die Schweizer Polizei startete zusammen mit ihren französischen Kollegen eine Verfolgungsjagd mit mehr als einem Dutzend Streifenwagen. Bei dem zweiten geflüchteten Häftling handelt es sich um einen wegen Entführung, Brandstiftung und Geldwäsche verurteilten Schweizer. Der weltweit agierenden “Pink Panther”-Bande sollen bis zu 150 Mitglieder angehören, vor allem aus den Balkanstaaten. Die äußerst gerissen vorgehenden Täter sind bekannt für ihre spektakulären Raubüberfälle auf Juweliergeschäfte, unter anderem in Deutschland, Dubai, Monaco, Japan und Frankreich.

Schmuck im Wert von mehr als 250 Mio. Euro

In den vergangenen zehn Jahren sollen sie Schmuck im Wert von mehr als 250 Millionen Euro erbeutet haben. In Wien wurden im Juni sechs mutmaßliche “Pink-Panther” zu insgesamt 42,5 Jahren Haft verurteilt. Sie sollen für drei Überfälle auf Wiener Juwelier-Geschäfte verantwortlich sein. Ihren Namen erhielt die Bande in Anspielung auf die Komödie “The Pink Panther” (“Der rosarote Panther”) mit Peter Sellers aus dem Jahr 1963, nachdem britische Ermittler – genau wie im Film – einen gestohlenen Diamanten entdeckten, den die Diebe in einer Dose mit Gesichtscreme versteckt hatten. (APA)

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