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Phoenix sang Cash-Songs selbst

Joaquin Phoenix, der in "Walk The Line" Johnny Cash spielt, dachte keinen Augenblick daran, zu den Songs des Country-Rock-Barden nur seine Lippen zu bewegen.

Daher nahm der bis dahin nie als Sänger in Erscheinung getretene Schauspieler Hits wie „I Walk The Line“, „Folsom Prison Blues“ oder „Ring Of Fire“ selbst auf. Das ergab einen der ungewöhnlichsten Soundtracks aller Zeiten. Auch die anderen Darsteller (inklusive Reese Witherspoon) steuerten ihre Stimmen bei.

Das Material auf „Walk The Line“ (Sony BMG) kann es zwar nie mit den Originalen aufnehmen, als Tribut an Cash geht es allerdings durchaus durch, zumal die Interpreten mit Eifer und Überzeugung bei der Sache waren und einige originelle Beiträge ablieferten. Phoenix sieht es nüchtern: Er entschuldigte sich in einem Gespräch mit dem britischen Magazin „Mojo“ bei den Hörern der Platte und versicherte, nie wieder ein Album aufzunehmen.

Ausschließlich Originalmaterial bietet „Ring Of Fire – The Legend Of Johnny Cash“ (Universal). Die Werkschau (mit 21 Tracks) fasst erstmals die gesamte Karriere des Künstlers zusammen – von seiner Zeit bei Sam Philipps „Sun Records“ über die Jahre beim Label Columbia bis zur Arbeit mit Rick Rubin („American Recordings“). Natürlich handelt es sich durchgehend um die großen Hits. Einen bessere Cash-Überblick für Einsteiger gab es noch nie.

Johnny und June Carter Cash haben einige Duette im Laufe ihrer langen Karrieren aufgenommen. Herausragend ist zum Beispiel die gemeinsame Produktion „Carry On“ mit den Hits „Jackson“ und „It Ain’t Me, Babe“, der ausgezeichneten Bob-Dylan-Coverversion. Diese Songs sowie andere gemeinsame Arbeiten sind auf der neuen, gut zusammengestellten Compilation „Johnny Cash & June Carter Cash – Duets“ (Sony BMG) enthalten.

Außerdem hat Sony BMG die beiden legendären Gefängnis-Mitschnitte „At Folsom Prison“ und „At San Quentin“ zu einem Doppelpack vereint. Beide Originalalben stecken in einem Kartonschuber.

Phoenix hatte auch großen Respekt vor seiner Rolle als Country-Legende Johnny Cash: „Natürlich macht das Angst, aber genau das fand ich klasse“, sagte er der Zeitschrift „Woman“. „Es war eine Herausforderung, weil ihn wirklich jeder kannte und die Leute sofort sehen, ob du es schaffst, ihn darzustellen.“ Joaquin Phoenix ist im Film „Walk the Line“ ab dem 3. Februar in den österreichischen Kinos zu sehen. Der Film wurde mit drei Golden Globes ausgezeichnet, zwei gingen an die Hauptdarsteller Phoenix und Reese Witherspoon als June Carter.

Die Vorbereitungen auf seine Rolle verliefen zunächst jedoch überhaupt nicht gut. „Ich habe sechs Monate jeden Tag anderthalb Stunden mit einem Gesangslehrer gearbeitet. Anfangs hab’ ich keinen einzigen Ton getroffen, und meine Stimme hat versagt“, wird er zitiert. Erst nach einiger Zeit und intensivem Training habe es dann geklappt. Den fertigen Film hat Joaquin Phoenix noch nicht begutachtet: „Ich hab’ ihn nicht gesehen. Die letzten fünf oder sechs Filme, die ich gedreht habe, habe ich mir nicht angeguckt.“

Über die Reaktion von John Carter Cash, dem Sohn der Country-Legende, berichtete Phoenix: „Er hat ’danke’ gesagt. Mehr nicht, ernsthaft. Ich fand das großartig. Und Kris Kristofferson, der Johnny gut kannte, sagte: ’Du hast John stolz gemacht!’“

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