Zu hoffen ist immer gut, aber die Angehörigen dieser Vermissten müssen sich nun der Realität stellen, sagte der Chef des philippinischen Suchhundetrupps, Hector Reyes. Die Katastrophe kostete vermutlich mehr als 1.000 Menschen das Leben.
Am Montag hatten Rettungskräfte an der Stelle, an der zunächst die Schule vermutet worden war, Klopfgeräusche und kratzende Laute registriert. Einige Helfer vermuten inzwischen, dass die Geräusche von fließendem Wasser herrührten und nicht von Menschen. Am Dienstag erschwerte zudem heftiger Regen die Arbeit der Einsatzkräfte.
Die gewaltige Lawine aus Schlamm und Geröll hatte das Dorf in der Provinz Süd-Leyte mit hunderten Hütten und Häusern am Freitag völlig unter sich begraben. Die Helfer bargen zunächst 85 Leichen. Als Vermisstenzahl nannte das Amt für Zivilschutz am Dienstag nunmehr 982. Diese Angaben könnten sich aber wieder ändern, hieß es.
Trotz enttäuschter Hoffnungen wollten sich zahlreiche Helfer weiterhin an den Sucharbeiten beteiligten, sagte die Gouverneurin der Provinz, Rosette Lerias. Auch die von einem Manöver an den Unglücksort abkommandierten US-Soldaten dächten zunächst ebenfalls nicht an Abzug, betonte Hauptmann Burrell Parmer. Die amerikanischen Streitkräfte sind auf Bitten der philippinischen Regierung hier, und wir werden so gut wie möglich helfen.
Aus dem Ausland trafen nach Regierungsangaben inzwischen umgerechnet rund 600.000 Euro an Finanzhilfen ein, wobei weitere Mittel versprochen seien. Am Unglücksort ist auch die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) im Einsatz, die sich um die Trinkwasserversorgung und Soforthilfe kümmert.
Die Insel Leyte war schon in der Vergangenheit Schauplatz schwerer Naturkatastrophen. Vor rund zwei Jahren starben rund 300 Menschen in einer Schlammlawine. Überflutungen und Erdrutsche kosteten 1991 in der Stadt Ormoc mehr als 5.000 Menschen das Leben.
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