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Pfusch bei Hubschrauber-Bestellung der britischen Regierung

Modernste Hubschrauber im Wert von mehreren hundert Millionen Pfund stehen einem Zeitungsbericht zufolge seit acht Jahren ungenutzt bei den britischen Streitkräften herum.

Grund sei ein Softwareproblem, berichtete die “Times” am Dienstag. Die Behörden hätten Geld sparen wollen und bei den acht Helikoptern vom Typ Chinook Mk3 nach der Auslieferung eigene Software installiert statt die des Herstellers Boeing, schrieb das Blatt unter Berufung auf einen Gewährsmann.

Das Verteidigungsministerium räumte ein, die Bestellung im Wert von 259 Millionen Pfund (296 Millionen Euro) sei verpfuscht worden. Der Rechnungshof hatte im vergangenen Jahr erklärt, beim Ordern der Maschinen sei nicht der erforderliche Zugangscode für die Software angefragt worden. Dieser Code wurde für Tests gebraucht, ob die Helikopter den Sicherheitsstandards genügen. Nachdem der Fehler entdeckt wurde, wollte Boeing den Code nicht mehr herausgeben.

Schätzungen aus dem vergangenen Jahr zufolge sind die Kosten für die Hubschrauber wegen der jahrelangen Verzögerungen inzwischen auf 422 Millionen Pfund gestiegen. Die Streitkräfte haben es mittlerweile aufgegeben, das Softwareproblem zu lösen, und die eingemotteten Helikopter auf den Standard eines älteren Chinook-Modells gebracht. Sie sollen im kommenden Jahr in Dienst genommen werden.

Nach Angaben von Oppositionspolitikern und Vertretern der Streitkräfte brauchen die britischen Truppen in Afghanistan dringend mehr Hubschrauber.

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