Der Mann war unter anderem in einer betreuten Wohneinrichtung für schwerst Körperbehinderte tätig. Obwohl die Organisation für Hauskrankenpflege, bei der er nach wie vor beschäftigt ist, wusste, dass eine 34 Jahre alte, vollständig gelähmte Frau keinen männlichen Pfleger wünschte, der sie wusch und ankleidete, musste er sich in den vergangenen drei Jahren exakt 21 Mal um die Frau kümmern, die aufgrund einer Sprachstörung im Wesentlichen nur per Sprachcomputer mit ihrer Umwelt kommunizieren kann.
Einem Zivildiener fiel eines Tages auf, dass die 34-Jährige “verstört” und “verängstigt” wirkte, nachdem der Krankenpfleger seine Arbeit beendet hatte. Auf Nachfragen erklärte die Frau, der Pfleger habe sie “absichtlich sehr fest und tief mit einem Lachen im Gesicht gewaschen”. Sie veranlasste, dass gegen den Mann Anzeige erstattet wurde.
“Ich war schockiert. Das ist eine Fantasie von ihr”, erklärte dieser nun einem Schöffensenat. Für ihn sei es auch unangenehm, “wenn man zu einem Patienten geht, der einen nicht will”. Die Anzeige sei “ein Protest gegen das männliche Pflegepersonal”. Es liege in der Natur der Sache, dass er sie auch an der Brust und im Schambereich berührt habe. Von “Streicheln”, wie in der Anzeige behauptet, könne keine Rede sein.
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