Die Pflegekräfte in Vorarlberg sind schon lange an ihre Grenzen gekommen - das haben sie am Mittwoch auch im Rahmen von mehreren Protestaktionen unterstrichen. Dies sei jedoch keine Problematik, die erst durch die Corona-Pandemie aufgetreten sei, so ´Thomas Steurer, Landesvorsitzender der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft. Im Österreich-Vergleich sei Vorarlberg schon lange an letzter Stelle, wenn es um das Verhältnis von Pflegern zu Betten gehe. Die Pandemie habe die Lage nur noch verschärft.
Video: Steurer über den Pfleger-Mangel
In den ersten Monaten der Pandemie habe man zumindest noch oft an das Pflegepersonal gedacht, regelmäßig wurde "Applaus" für den Einsatz organisiert. Mittlerweile sehe die Situation aber anders aus. "Die Leute berichten, dass sie sich veräppelt fühlen." Man habe nur geredet, die notwendige Hilfe sei aber ausgeblieben. "Am Schluss stehen wir wieder alleine da." In der Politik gehe nichts weiter, die Bevölkerung werde unter Leistungseinschränkungen leiden, prophezeit Steurer.
Video: Steurer über das Personal
In Sachen Personal sei noch keine Besserung in Sicht. Für das laufende Jahr seien keine neuen Dienstposten geschaffen worden, 2022 sollten einige dazukommen. Die Einstellung wurde aufgrund des Personalmangels aber bereits vorgezogen. "Es wirt also nicht mehr viel nachkommen." Auch finanzielle Hilfen seien bislang ausgeblieben. Jene 500 Euro, die vom Bund versprochen wurden, seien nur teilweise oder gar nicht ausgezahlt worden. "Das hat man an den Arbeitgeber abgeschoben."
Eine Verbesserung der Situation sei laut Steurer nur möglich, wenn sich die Politik mit der Gewerkschaft zusammensetzen und gemeinsam nach einer Lösung suchen würde. Bisherige Absprachen seien im Geheimen abgelaufen. "Sie sollen mit uns reden und auf den Tisch legen, was zur Verfügung steht."
Neben Thomas Steuerer waren WKV-Spartenobmann Transporte und Verkehr Michael Zimmermann und "Zeit im Bild"-Moderatorin Nadja Bernhard zu Gast in "Vorarlberg LIVE".
Die gesamte Sendung
(VOL.AT)
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