Aktuell sind 230 Kinder in 183 Pflegefamilien untergebracht. Doch die Anzahl der Pflegeeltern schwindet langsam und stetig. Isabella Böckle vom Pflegekinderdienst des Vorarlberger Kinderdorfs schlägt deshalb Alarm. „Ab Mai dürfte es eng werden“, erklärte die Leiterin des Pflegekinderdienstes bei Vorarlberg LIVE. Derzeit stehen noch Pflegeeltern zur Verfügung, „doch für sechs Kinder werden wir in absehbarer Zeit Pflegeplätze benötigen.“
Die Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen auf der Kinder- und Jugendnothilfe entscheiden, dass ein Kind nicht mehr bei seinen Eltern leben kann. Sie entscheiden dann auch, dass dieses Kind einen Pflegeplatz benötigt, wenden sich an den Pflegekinderdienst und beauftragen uns, erklärte Böckle den regulären Weg, wie Kinder auf einen Pflegeplatz kommen.
Aus Gesprächen mit langjährigen Pflegeeltern weiß die Leiterin des Pflegekinderdienstes, dass das erste Jahr für die Pflegeeltern sowie die Kinder eine große Herausforderung ist. „Die Familie nimmt ein Kind auf, das man nicht kennt und das Vertrauen des Kindes in Erwachsene ist oft erschüttert.“ Eltern benötigen viel Zeit, das Kind läuft nicht einfach mit - da müsse man sich erst einleben.
Pflegeeltern sein ist eine Lebensaufgabe - durchschnittlich bleiben die Kinder 13 Jahre lang in der Familie. Das erfordert Vorbereitung. Im Schnitt dauert diese mehr als 50 Stunden. Mitte März startet ein Vorbereitungskurs für Eltern, die sich für die Aufgabe beworben haben und dafür vom Pflegekinderdienst als geeignet befunden wurden. Zwei Paare haben sich gemeldet. „Sieben bis acht weitere Paare wären perfekt“, rief Isabella Böckle auf, sich zu melden.
Voralberg LIVE: Die ganze Sendung zum Nachsehen
(VN/pag)
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