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Pflege mit Herz und Verstand

©Land Vorarlberg
Nur wenn es den Pflegekräften gut geht, geht es auch den Bewohnern eines Pflegeheims gut. Florian Taibl gibt sein Wissen weiter.
Pflege mit Herz und Verstand

Seinen Zivildienst leistete Florian Taibl im Vinzenzheim Egg, seiner Heimatgemeinde. Nach einem Semester Intermedia-Studium war ihm klar: „Der soziale Bereich liegt mir mehr.“ Er absolvierte die Krankenpflegeschule in Bregenz und kehrte nach Egg zurück.

Im Jahr 2008 brannte das Vinzenzheim ab, zwölf Menschen kamen ums Leben. Einige davon hatte er jahrelang gepflegt. „Wie allen anderen ging es mir anfangs natürlich schlecht. Durch den raschen Beginn mit meiner Arbeit im Pflegeheim Hittisau einen Monat später konnte ich loslassen und mich wieder auf die Zukunft fokussieren.“ Vorherige Fortbildungen im Umgang mit Sterbefällen halfen ihm durch die schwere Zeit.

In Hittisau ist er geblieben und stellvertretender Heimleiter geworden. Aufgaben am Schreibtisch und direkt in der Pflege wechseln sich ab. Die tägliche Autofahrt von seinem Wohnort Wolfurt nimmt der 36-Jährige gerne in Kauf: „Morgens geht´s eher im Halbschlaf routiniert nach Hittisau. Abends kann ich mit Hilfe von lauter Musik von der Arbeit abzuschalten – Metal, Punk und New-Wave-Musik aus der 80-ern sei Dank!“

Das Team in Hittisau gefalle ihm sehr: „Alle ziehen am selben Strang, ohne Konkurrenzgedanken.“ Ein weiterer Pluspunkt sind individuell abgestimmte Dienstpläne und die „Wälder“ Kollegen: „Das sind super Arbeitsbedingungen.“ Dazu trägt er mit seiner offenen Art und seiner Spezialisierung als „Ergo-Coach“ direkt bei.

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©Markus Gmeiner. Kein Job wie jeder andere: Die Arbeit im Pflegeheim ist für Florian Taibl mehr Berufung als Beruf.

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Keine Chance für Rückenschmerzen
So erfüllend ihre Arbeit sein kann – sie ist psychisch und physisch sehr fordernd. Rückenschmerzen sind die Berufskrankheit Nummer eins: „Viele Pflegekräfte schauen zwar sehr auf die Gesundheit der Bewohner, aber viel zu wenig auf ihr eigenes Wohl. Dabei profitieren alle, wenn es den Pflegekräften gut geht.“ Im ganzen Land gibt er deshalb sein Wissen über ergonomisches Arbeiten an Kolleginnen und Kollegen weiter.

Für Florian Taibl ist seine Aufgabe mehr Berufung als Beruf, er investiert gerne Herz und Verstand. Anspruchsvoll bleibt sein Job: „Generell streng sind die Momente in der Pflege, bei denen ich mich fünfteilen können sollte. Der Zeitdruck kann in der Pflege immens sein.“ Nach der Pflegeschule hatte er kurz mit dem Gedanken gespielt, eine Stelle in einem Krankenhaus zu suchen. Doch er hat seinen Platz gefunden: „Ich will gar nicht mehr von hier weg.“

Pflege mit Herz und Verstand! Die ganze Geschichte und alle Bilder von Florian Taibl auf www.vorarlberg.at/pflegeberuehrt

 

Ausstellung in Hittisau
„Pflege das Leben“ heißt die aktuelle Ausstellung im Frauenmuseum Hittisau. Sie versteht sich als „kulturhistorische und gesellschaftspolitische Annäherung an ein komplexes Thema“. Noch bis zum 7. Oktober 2018 stehen die Themen Betreuung, Pflege und Sorgekultur im Mittelpunkt. Öffnungszeiten: Mittwoch 14 – 17 Uhr, Donnerstag bis Sonntag 10 – 17 Uhr.

 

Fragen zu Betreuung und Pflege?
Telefon 05574/511–24 190 (werktags)
pflege@vorarlberg.at
www.vorarlberg.at/pflegeberuehrt

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