AA

Pflege mit Herz: Einzigartig bis zum Schluss

©Land Vorarlberg
Ein Rettungsring am Pflegebett? Wie Julia Riedesser Menschen bis zum Schluss begleitet.
Pflege mit Herz

Eine soziale Ader hatte die 42-Jährige schon immer. Wenn in der Schule jemand als Sonderling galt, fand sie einen Draht zu ihm oder ihr. Nach dem Gymnasium machte Julia Riedesser ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Jugendarbeit. Danach ein Praktikum im Pflegeheim Wolfurt – ein Volltreffer. Nach kurzer Zeit wusste sie: „Der Umgang mit alten Menschen liegt mir, ich kann etwas bewirken.“

Erinnerung kultivieren
Nach der Ausbildung und den ersten Berufsjahren wurde ihr immer klarer: Pflege bedeutet mehr als nur „Warm – Satt – Sauber“. Sie ist überzeugt: „Natürlich ist es wichtig, die Erkrankungen der Bewohner, allen voran Demenz, richtig zu behandeln. Doch spielt beispielsweise Geborgenheit ebenso eine große Rolle.“

Vor zwei Jahren wurde Julia Riedesser in einem Wettbewerb zur Vorarlberger „Pflegerin mit Herz“ gewählt. Mit gutem Grund. Sie sucht Antworten auf die Frage, wie die Bewohner Lebensqualität spüren können, in den individuellen Biografien. „Ein Herr war sein Leben lang Bauer, hat ein Faible für Landmaschinen und eine spezielle Bettwäsche mit Landmaschinen-Motiven mit ins Heim gebracht“, erzählt sie. „Ich sorge jetzt dafür, dass sie gleich nach dem Waschen wieder aufgezogen wird – auch wenn er sich selbst nicht mehr äußern kann.“

Ein ehemaliger Bewohner liebte das Segeln. Seine Lebensgefährtin schmückte sein Zimmer mit einem Rettungsring und selbst gezeichneten Bildern seiner Boote. „Ich habe ihm den Rettungsring immer wieder in die Hand gegeben, Meeresrauschen abgespielt und seine Hände mit Sonnencreme massiert“, erinnert sich Julia Riedesser.

 

Land Vorarlberg
Land Vorarlberg ©Land Vorarlberg

Lebensende in Würde
Dieser Ansatz gilt auch und besonders kurz vor dem Tod. Einmal durfte der Hund im Sterbebett seines Frauchens liegen bleiben. Das war Mensch und Tier wichtig. „Und wenn jemand immer Marmeladebrote geliebt hat, bin ich dafür, dass er diese statt der hochkalorischen Nahrung auch ganz am Ende haben darf.“

Sie arbeitet häufig mit Menschen, deren Krankheiten nicht mehr heilbar sind. Das Thema ist ihr spürbar wichtig. Sie sagt sogar: „Es gibt nichts Schöneres, als jemanden bis zum Schluss in Würde begleiten zu dürfen. Auch ein Sterbender hat ein Recht auf Qualität.“

Einzigartig bis zum Schluss! Die ganze Geschichte und alle Bilder von Julia Riedesser auf www.vorarlberg.at/pflegeberuehrt

 

Sozialbetreuerin / Sozialbetreuer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialbetreuungsberufe begleiten Menschen umfassend. Im Fokus stehen soziale Bedürfnisse wie Körperpflege, Ernährung, Wohnen, aber auch sozialrechtliche Fragen. Arbeitssuchende, die eine Ausbildung als HeimhelferIn, Fach-SozialbetreuerIn oder Diplom-SozialbetreuerIn anstreben, erhalten finanzielle Unterstützung.

 

Fragen zu Betreuung und Pflege?
Telefon 05574/511–24 190 (werktags)
pflege@vorarlberg.at
www.vorarlberg.at/pflegeberuehrt

 

Entgeltliche Einschaltung des Landes Vorarlberg

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Werbung
  • Pflege mit Herz: Einzigartig bis zum Schluss