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Pfarrer Roland Trentinaglia: Seit 45 Jahren im Dienste des Herrn

©handout/Trentinaglia, VOL.AT/Mayer
Roland "Trenti" Trentinaglia feierte am 10. Mai das 45. Jubiläum seiner Priesterweihe. Im VOL.AT-Interview spricht der Pfarrer über seine Anfänge.

Pfarrer Roland Trentinaglia war drei Jahre in Hohenems, sieben Jahre in Bregenz und ist nun seit 35 Jahren im Leiblachtal im Pfarrverband Hörbranz, Hohenweiler und Möggers als Pfarrer und Seelsorger tätig:. Am 10. Mai 2020 feierte er das 45-jährige Jubiläum seiner Priesterweihe in Bludenz. Dabei war der weg von "Trenit", wie er von seinen Schäfchen im Leiblachtal liebe- und respektvoll genannt und gerufen wird, nicht so vorgezeichnet. Für viele sei es eine Überraschung gewesen, dass er den theologischen Weg eingeschlagen habe. Seine Eltern seien sogar etwas entsetzt gewesen, da er das Geschäft seines Vaters in Bludenz hätte übernehmen sollen. Nach einem "Ehrenjahr" in der siebten Klasse mit miserablen Noten in den Fächern und sogar im Betragen, sei er dann auf Besinnungstage gegangen. "Ich kam heim und sagte, dass ich Theologie studieren will", erinnert sich "Trenti" zürück. Nach der bestandenen Matura meldete er sich in Innsbruck für das Priesterseminar an und studierte noch Psychologie und Philosophie. Sechs Jahre später, am 10. Mai 1975, wurde Roland Trentinagllia in seiner Geburtsstadt Bludenz zum Priester geweiht.

Ein Blick ins Fotoalbum: "Trenti" bei der Priesterweihe. Bild: VOL.AT/Mayer

"Rocker-Priester! Wie sieht denn der aus?"

Das sei damals eine ziemlich lustige Sache gewesen. Im Vorarlberger Kirchenblatt sei ein Foto von ihm veröffentlicht worden, das für Wirbel gesorgt hätte. "Ich hatte relativ lange schwarze Haare, einen weißen Rollkragenpullover und eine Lederjacke an", erinnert er sich zurück. "Da hat man in Bludenz gesagt 'Was, ein Rocker-Priester. Wie der aussieht! Der passt doch gar nicht in die Kirche'", erinnert sich Roland Trentinaglia. Und das, obwohl dieser Kleidungsstil damals in Mode gewesen sei. Die Kirche ist für ihn daher der toleranteste "Verein": "Er hält sogar mich bis zum heutigen Tag aus", schmunzelt "Trenti". Was ihn persönlich geprägt habe, seien vor allem die positiven Dinge, die er in der Kirche habe erleben dürfen. "Kirche sind für mich alle getauften und gefirmten Leute, die versuchen so gut sie es können die Botschaft Jesu umzusetzen."

Kreativ: So nutzt "Trenti" seinen Social Media-Kanal

Im Leiblachtal kennt und schätzt man "Trenti" als passionierten Seelsorger, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt, keine Diskussion scheut und auch bei für die (Amts-)Kirche vermeintlich schwierigen Themen klare Worte findet. Pfarrer Trentinaglia weiß aber auch die neuen Medien für sich zu nutzen um mit seinen Schäfchen zu diskutieren, philosophieren oder sie einfach auf einem anderen Kanal zu erreichen. So jetzt auch in der Coronavirus-Krise über seine Facebook-Account, der über 1.400 Freunde zählt. Dort startete er kurzerhand einen Aufruf, dass man ihm doch Fotos schicken solle. Diese hat er dann vergrößert, ausgedruckt und in der Kirche an den Bänken angebracht. So sei es ihm viel leichter gefallen "geliebte Gemeinde" zu sagen. "Denn was sage ich, wenn ich nur mit leeren Bänken konfrontiert bin!?" Schlussendlich wurden es 250 Einsendungen über die er sich freuen durfte und "spitze" kommentierte: "Ich hoffe nur, dass es in Zukunft nicht bei den "Bildern" bleibt!"

(VOL.AT)

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