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Pfarrer in Bayern wegen Kindesmissbrauchs angeklagt

Wegen schweren Kindesmissbrauchs ist der ehemalige Pfarrer von Riekofen in Bayern von der Regensburger Staatsanwaltschaft angeklagt worden. Der bereits einschlägig vorbestrafte Geistliche soll sich im Lauf von zwei Jahren 22 Mal an einem Buben vergangen haben, so Justizsprecher Andreas Quentin.

Der 40-Jährige sei aus der Untersuchungshaft inzwischen in die Psychiatrie verlegt worden.

Der Pfarrer war schon im Jahr 2000 wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern in Viechtach zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Trotzdem wurde er vom Bistum Regensburg schon im Jahr darauf in Riekofen wieder als Seelsorger eingesetzt. Kurz nach Ablauf der Bewährungsfrist habe er spätestens Anfang 2004 damit begonnen, an einem damals Elfjährigen sexuelle Handlungen vorzunehmen, erklärte der Justizsprecher. Bis August 2006 soll es zu 22 Übergriffen gekommen sein. Gewalt oder Eindringen schlossen die Ermittler aus. Der Pfarrer wurde im August 2007 verhaftet.

Die Schuldfähigkeit des Mannes, dessen Verteidiger ein Geständnis ankündigte, war Gutachtern zufolge erheblich vermindert. Weil von ihm ohne therapeutische Maßnahmen eine erhebliche Wiederholungsgefahr ausgehe, strebt die Staatsanwaltschaft neben einer Bestrafung auch seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Sexueller Kindesmissbrauch wird in Deutschland mit einem halben bis zehn Jahren bestraft.

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