In 72 Prozent der Fälle “googelten” Personalverantwortliche potenzielle Mitarbeiter bereits vor den ersten Bewerbungsgesprächen. 29 Prozent der Befragten gaben an, dass die Überprüfung des Online-Auftritts Konsequenzen für den Bewerbungsprozess habe – mehrheitlich positiv für die Bewerber.
Schlechtere Chancen bei Alkoholmissbrauch
In zwölf Prozent der Fälle wirkte sich die Online-Recherche allerdings negativ auf die Chancen der Jobsuchenden aus. Hauptgründe dafür waren vor allem Informationen, die auf falsche Angaben in Lebenslauf oder Bewerbung hinweisen, derbe oder diskriminierende Sprüche sowie die Darstellung von Alkohol- oder Drogenmissbrauch.
Ein “klinisch reiner Internet-Auftritt” werde jedoch nicht verlangt, sagte Bernhard Jungwirth, Koordinator von Saferinternet.at bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Wien. Findet ein Personalverantwortlicher nichts oder weniger über einen Bewerber im Internet, wird dies auch eher positiv interpretiert.
Einblick in Persönlichkeit
Um sich ein Bild vom jeweiligen Bewerber zu machen, werden vor allem Suchmaschinen wie Google oder Bing (76 Prozent), soziale Netzwerke (61 Prozent) oder Business-Netzwerke wie Xing oder LinkedIn (44 Prozent) durchforstet. Personalverantwortliche gaben an, sich in erster Linie einen allgemeinen Eindruck über die Persönlichkeit des Bewerbers machen zu wollen. Auf Platz zwei und drei der Gründe folgten allgemeine Neugierde (48 Prozent) und ein Interesse am Verhalten des Bewerbers im Internet (38 Prozent).
Kommentare und Posts im Visier
Der Fokus liegt laut Umfrage hauptsächlich auf Kommentaren und Postings der Bewerber. “Ehrenamtliches Engagement wird immer mehr berücksichtigt”, sagte Maximilian Schubert, Generalsekretär der ISPA – Internet Service Providers Austria,. Ob der Online-Auftritt der Bewerber überprüft wird, ist branchenabhängig. So recherchieren Personalverantwortliche von Software-, IT- und Telekommunikationsunternehmen mit 68 Prozent am öftesten im Internet, im Handel sind es mit einem Viertel am wenigsten.
Zu diesen Ergebnissen kam eine Marketagent.com-Studie im Auftrag der Initiative Saferinternet.at unter 299 Personalverantwortlichen österreichischer Unternehmen. Finanziert wurde die Studie anlässlich des Internationalen Safer Internet Day, der am 11. Februar zum elften Mal stattfindet, vom Safer-Internet-Programm der EU, vom Wirtschaftsministerium, dem Unterrichtsministerium sowie der Telekom Austria (A1).
(APA)
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