Allerdings handelt es sich dabei um einen “symbolischen Akt”, sagte Guardiola. Einen Parlamentssitz wolle der ehemalige Coach des FC Barcelona nicht einnehmen. Es ist nicht das erste Mal, dass Guardiola öffentlich den katalanischen Unabhängigkeitsprozess unterstützt. Auch in Deutschland wirbt der Bayern-Trainer immer wieder aktiv für die Loslösung der Region von Spanien.
Bürgerliche und Linke verbünden sich
Nachdem im vergangenen November ein Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien vom spanischen Verfassungsgericht und der spanischen Zentralregierung verboten worden war, rief Kataloniens nationalistischer Ministerpräsident Artur Mas (CiU) am 27. September zu plebiszitären Neuwahlen auf, bei denen sich die 7,5 Millionen Katalanen explizit für oder gegen die Unabhängigkeit von Spaniens wirtschaftsstärkster Region aussprechen sollen.
Hierfür einigten sich die bürgerlichen Nationalisten von Mas sogar auf eine “separatistische” Einheitsliste mit der linksrepublikanischen Esquerra Republicana de Catalunya (ERC), an der auch separatistische Bürgerplattformen beteiligt sind. Damit haben die Separatisten mit Guardiola nun auch einen “Glamour-Faktor” in der Liste, die vom ehemaligen Grünen-Politiker Raül Romeva angeführt wird.
Barca-Präsident: Kleiner Dämpfer für Separatisten
Unterdessen bedeutet der Kantersieg von Josep Maria Bartomeu bei den Präsidentschaftswahlen beim FC Barcelona am Sonntag auch eine kleine Niederlage für Kataloniens Unabhängigkeitsbewegung. Der weltberühmte Fußballclub gilt als internationales Aushängeschild der gesamten Region. Laut Umfragen galt Bartomeus Herausforderer Joan Laporta als Favorit. Laporta bekleidete den Posten bereits von 2003 bis 2010, als unter Trainer Pep Guardiola (2008 bis 2012) die erfolgreichste Ära der Clubgeschichte begann.
Wie Guardiola ist auch Laporta ein überzeugter und prominenter Unterstützer der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung. Nicht selten benutzte er seinen Posten, um auf die Unabhängigkeitsrechte Kataloniens aufmerksam zu machen. Doch Barcas Triple-Sieg in der Champions League, Primera Division und Copa del Rey bescherte Bartomeu den Erhalt seines politisch und gesellschaftlich einflussreichen Postens. Bartomeu ist politisch weniger engagiert und spricht sich nicht öffentlich für die Loslösung Kataloniens von Spanien aus.
(APA)
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