Weltweit gibt es am Freitag an ca. 1000 Orten Klimastreiks. Auch in Österreich wird an 10 Orten gestreikt - einer davon ist Bregenz. Gekommen sind ca. 800 Menschen. Anlass dafür sei die katastrophale Klimapolitik auf Landes-, Bundes- und globaler Ebene. "Seit drei Jahren sind wir nun schon auf der Straße", verdeutlicht Klimaaktivistin Sophia Hagleitner (17). "Getan hat sich ein bisschen was, aber bei weitem noch nicht genug. Es ist unsere Zukunft, die hier durch Untätigkeit zerstört wird. Es sind unsere Träume, die bei jeder Entscheidung gegen Klimaschutz platzen." Darum müsse man weiterhin Druck machen.
Ländle-Streiks seit 2019
2015 einigten sich 195 Staaten der Erde im Pariser Klimaabkommen darauf, die Klimaerwärmung auf möglichst unter 1,5 °C zu beschränken. Die dafür notwendigen Pfade zur Treibhausgasreduktion verfehlen jedoch die meisten Staaten. Österreich fällt dabei innerhalb der EU besonders negativ auf. 2018 begann Greta Thunberg mit ihren berühmten Schulstreiks. Daraus entwickelt sich eine weltweite Bewegung und ab 2019 wurde auch in Vorarlberg gestreikt.
Durch die Streiks wurde eine breite gesellschaftliche Debatte zur Klimakrise angestoßen, die Klimakrise wurde zum Wahlkampfthema, erste Maßnahmen wurden getroffen. Von der Erreichung der 2015 gesetzten Klimaziele ist die Welt aber noch weit entfernt. Auf die Frage, was denn die Streiks noch bringen, meint Klimaaktivist Luca Suppan (24) "Ja, wir sind weit von den Klimazielen entfernt, aber: Ohne die Menschen auf der Straße wären wir noch viel weiter davon entfernt. Die Streiks sind essentiell, sie bewegen mehr in Sachen Klimaschutz als das alle anderen Anstrengungen der letzten 30 Jahre geschafft haben."
Menschen statt Profite
Unter lautem Rufen und Gesang ziehen die Demonstranten mit Plakaten und Transparenten durch die Bregenzer Innenstadt. "People, not Profit!", das Motto des heutigen Streiks, ist auf dem Banner ganz vorne zu lesen. Die Aktivisten weisen damit darauf hin, dass viele politische Entscheidungen nicht den Menschen zugutekommen, sondern einigen wenigen Großkonzernen. Damit müsse Schluss sein. Es brauche endlich Klimapolitik, die eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen sichern würde.
"100 Konzerne verursachen unglaubliche 70 Prozent aller CO₂-Emissionen weltweit", verdeutlicht Klimaaktivistin Sophia Simon (17). "Und trotzdem wird mehr darüber geredet, wer wie viel Fahrrad fährt, als darüber, wie wir diese Konzerne zur Verantwortung ziehen können. Das ist absurd." Die Politik habe die Möglichkeit, diese Ungerechtigkeit zu beenden. Viele Entscheidungen würden anders aussehen, wenn das Motto des Streiks auch das Motto der Politiker wäre, ist sie sich sicher.
Auch Ukraine-Krieg Thema
Die Klimaaktivisten sprechen auch das unfassbare menschliche Leid in der Ukraine und die österreichische Abhängigkeit von russischem Gas und Öl an. "Der Krieg in der Ukraine zeigt einmal mehr und noch deutlicher, dass fossile Brennstoffe keine Zukunft haben. Wir müssen schnellstmöglich weg von Öl und Gas und hin zu erneuerbaren Energieträgern", meint der Klimaaktivist Johannes Hartmann (26). Außerdem gebe es eine klimafreundliche und sozial gerechte Welt nur mit Frieden und gewaltigem weltweiten Einsatz für Klimaschutz – insbesondere im globalen Norden.
(VOL.AT)
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