Während der Direktorposten früher als gesellschaftliches Ziel galt, so ist er heute kein Traumjob mehr. Sieben von 29 höheren Bildungsstätten in Vorarlberg verlieren mit Ende des Schuljahres ihre Leiter. Interessenten, die den Posten übernehmen wollen, gibt es kaum. Nur eine der sieben Schulen fand mehr als einen Bewerber.
Wenig Bewerber
Wie VN.at am Donnerstag berichtete, sind von dem Führungswechsel Schulen im Ober- sowie Unterland betroffen. Verglichen mit den anderen Bundesländern, bewerben sich auffallend wenig für den Direktorposten. Andreas Kappaurer, pädagogischer Leiter in der Bildungsdirektion erklärt gegenüber VN.at, dass für eine Nachfolge meist hausinterne Lösungen gesucht werden. Es würde jedoch nicht schaden, gäbe es frischen Wind von außen.
Lediglich das BG Rebbergasse in Feldkirch kann sich über eine neue Führungskraft freuen. Denn eine Nachfolge für Ulrich Sandholzer scheint gefunden. Die ganze Geschichte lesen Sie auf VN.at
VLI gibt ÖVP und SPÖ die Schuld
Die Vorarlberger LehrerInnen Initiative gibt ÖVP und SPÖ die Schuld. “Sie haben es verabsäumt Leiter*innenstellen attraktiv zu machen”, heißt es in einer Pressemeldung, die am Freitagnachmittag gesendet wurde. Ebenso wird in der Aussendung kritisiert, dass sich in Höheren Schulen nur wenig Frauen in Leitungspositionen finden lassen. Obmann der LehrerInnen Initiative Gerhard Pusnik geht noch einen Schritt weiter und meint: “Neben den pädagogischen Belangen ist ihr Tätigkeitsfeld sehr umfangreich. […] Außer Lob und Anerkennung blüht ihnen vor allem eines: viel Zeit in der Schule zu verbringen und für alles zuständig und verantwortlich zu sein” Die Vorarlberger LehrerInnen Initiative beobachte schon länger, dass es österreichweit vermehrt Einzelbewerbungen auf den Posten einer Schulleitung gäbe. So könne man keine Führungsqualität sichern. Dem Ministerium wirft die VLI vor, alle Vorschläge ihrerseits ignoriert zu haben. So heißt es in der Pressemeldung: “Jene die über solche Rahmenbedingungen entscheiden, sitzen in einer Trutzburg und haben wenig Ahnung von diesem Job.”
BMHS-Vertreterin Katharina Bachmann bekräftigt die Anschuldigungen von Gerhard Pusnik: “Bei der Bildungsreform 2017 wurde von den Verhandlern verabsäumt, die Leiterstellen attraktiver zu machen, indem man sie von den kaufmännischen Agenden entlastet und auch finanziell aufwertet. Attraktiver könnte man das auch machen, wenn man diese Position zeitlich beschränkt und auch für Teams öffnet.”
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