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Pension 2026: Wer verliert jetzt Geld – und wer profitiert?

©APA/HARALD SCHNEIDER; APA/ROLAND SCHLAGER
Die Pensionen sollen 2026 unter der Inflationsrate steigen – sozial gestaffelt. Doch was bedeutet das konkret für Pensionisten mit höheren Bezügen? Und ist die Staffelung wirklich "fair", wie manche Politiker behaupten?

Die Bundesregierung plant für 2026 eine sozial gestaffelte Pensionserhöhung, also eine stärkere Anhebung niedriger Pensionen – während höhere Bezüge unter der Inflationsrate von 2,7 % steigen sollen. Konkrete Grenzwerte stehen noch aus.

Neos bricht mit Linie – Agenda Austria warnt

Während Neos-Klubchef Yannick Shetty die Staffelung als "fair" bezeichnete, kommt vom wirtschaftsliberalen Thinktank Agenda Austria scharfe Kritik. Ökonom Dénes Kucsera warnt davor, dass das Versicherungsprinzip ausgehebelt werde. Wer mehr einbezahlt habe, werde faktisch "bestraft".

"Nulllohnrunde" statt Staffelung?

Kucsera verweist auf mehrfach außertourlich erhöhte Mindestpensionen seit 2018 – oft über der Inflation. Für ihn wäre eine "Nulllohnrunde" für alle gerechter als selektive Erhöhungen, die bestehende Unterschiede weiter verwässern. "Pensionisten mit höheren Leistungen kommen den Mindestpensionen immer näher", so Kucsera.

Was sagen die Zahlen?

Eine Berechnung von Agenda Austria zeigt: Wer 2016 mit einer Bruttopension von 1500 Euro startete, würde 2026 selbst bei einer Nulllohnrunde rund 25 Euro mehr pro Monat erhalten, als bei rein gesetzlicher Anpassung. Bei voller Inflationsanpassung wären es sogar 65 Euro mehr.

Demgegenüber verlieren Pensionen ab rund 3100 Euro seit 2016 inflationsbereinigt an Wert.

Keine Reform, aber hohe Kosten

Eine strukturelle Reform des Pensionssystems – etwa durch eine Anpassung des Antrittsalters an die Lebenserwartung – ist vorerst nicht geplant. Laut Kucsera fehlt es der Politik an Mut: "Der Staat hat seine Ausgaben nicht im Griff."

(VOL.AT)

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