Sein insgesamt 19. Studioalbum – Platten mit seinen früheren Gruppen The Jam und Style Council miteingerechnet – heißt “22 Dreams” (Universal) und enthält 21 zum Teil sehr starke Songs. Der Tonträger ist über weite Strecken eine Reise durch alle Stilfacetten des Musikers.
1992 war der Startschuss für die Solo-Karriere Wellers. Aber auch unter eigenem Namen hat er meist mit fixer Band gearbeitet. Bei den Aufnahmen für seine aktuelle Produktion verzichtete der Brit-Star allerdings auf seine Stammformation und bezog bloß seinen Gitarristen Steve Cradock mit ein. “Nichts gegen die anderen, aber ich dachte, wenn wir wieder zusammen ins Studio gehen, dann wird das nichts mit einem frischen Ansatz. Also bin ich bewusst einen anderen Weg gegangen, damit die Musik anders wird”, erzählte Weller in einem Interview mit dem “Rolling Stone” (deutsche Juni-Ausgabe).
Einer, der mitwirkte, nennt sich selbst Fan des 50-Jährigen: Noel Gallagher von Oasis. Das gemeinsam erarbeitete, verschrobene Stück “Echoes Round The Sun” gilt jedoch nicht als das stärkste auf “22 Dreams”. Da sind das punkrockige “Dreams”, das akustische und mit Sitar veredelte “Light Nights”, die Ballade “All I Wanna Do (Is Be With You)” oder das sehr schöne Klavierstück “Invisible” schon ganz andere Kaliber. Ein Highlight nennt sich “Empty Ring” – hier wird der Ruf Wellers als einer der besten britischen Pop-Komponisten untermauert.
Seltsames tummelt sich unter der Fülle an Songs auch. Vor allem zwei instrumentale Beiträge verstören. Da “22 Dreams” als Doppelalbum auf einer CD zu einem vernünftigen Preis konzipiert wurde, kann man über etwaige Füller gerne hinwegsehen und Weller zum Geburtstag das eine oder andere Experiment vergönnen, zumal der Gesamteindruck passt. Am 13. Oktober wird der Brite neue und alte Songs im – ausnahmsweise unbestuhlten – Konzerthaus Wien vortragen. Möge der Auftritt so abwechslungsreich wie die aktuelle Scheibe ausfallen.
Weller hat mit The Jam den Durchbruch geschafft. 1982 löste er die Punk-Formation auf und wandte sich mit Style Council dem Pop-Soul zu, ehe er 1992 solo immer wieder gute Werke ablieferte. Der “Godfather” der Mods und die Ikone des Britpop entwirft für die Labels Ben Sherman und Fred Perry, wettert gerne gegen das Establishment, scheut auch als fünffacher Vater nicht vor Saufgelagen zurück und lässt regelmäßig mit undiplomatischen Sprüchen aufhorchen. So verkündete Weller laut “Stern” im Zusammenhang mit dem Gerücht, er werde mit James Blunt singen: “Lieber fresse ich meine eigene Sch… “
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