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Paszeks Karriere bekommt Flügel

Es wird ernst mit der Tenniskarriere der 15-jährigen Tamira Paszek. Vater Ariff Mohamed stellte in den vergangenen Wochen die Weichen in Richtung Profi – und die Familie geht es hochkonzentriert an.

“Es ist ein sehr harter Job“, sagt der Paszek-Papi. “Aber ich bin ein Kämpfer, wie die ganze Familie.“ Das Motto lautet Step-by-Step, ein Schritt nach dem anderen. Der erste und einer der wichtigsten Schritte ist mit dem Engagement von Larry Passos getan. Die Paszeks konnten den ehemaligen Trainer von Gustavo Kuerten für ihr “Unternehmen“ gewinnen. Der Brasilianer arbeitete während 15 Jahren mit “Guga“, drei Grand-Slam-Titel in Roland Garros, fünf ATP-Erfolge auf der Masters-Serie und der Masters-Cup 2000 tragen seine Handschrift. “Es ist keineswegs selbstverständlich, dass er mit uns arbeitet,“ erklärt Mohamed. Passos betreut in seiner Heimat Santa Caterina ein Tennisprojekt für bedürftige Kinder. “Dabei werden wir uns auch einbringen.“ Mit Daniel Marcos (ATP Nr. 84) und Andre Sa (237) holen sich weitere Topspieler Rat beim Renomee-Coach.

Fünf Stunden schuften
“Er bringt sehr viel Erfahrung mit,“ ist Ariff von den Qualitäten Passos überzeugt. Tamira konnte bei einem dreiwöchigen Brasilien-Aufenthalt ihren neuen Coach überzeugen: “Es gefällt ihm, wie hart Tamira arbeitet, wie willensstark sie ist. Er ist sehr zufrieden mit ihren momentanen Performance. Nicht allein das Talent ist es das er schätzt, sondern vor allem ihre Arbeitsbereitschaft.“ Momentan steht Paszek in Dornbirn unter den Fittichen von Günther Grede, einem Tennislehrer aus der Passos-Schule. Fünf Stunden wird täglich gearbeitet, beim nächsten Turniereinsatz in Miami in einer Woche übernimmt dann Passos selbst die Betreuung.

Langzeitpartner an Bord
Ländle-Trainer Matej Pampoulov, der für das nächste halbe Jahr beruflich seine Zelte nach Hawaii verlegen wird, bleibt im Paszek-Team. “Er gehört sozusagen zur Familie,“ sagt Vater Ariff, “wir werden wie in den letzten elf Jahren weiter auf seinen Rat bauen.“

Die Trainersuche war nur eines der Mosaiksteinchen für Tamiras weitere Karriereplanung. Mit Red Bull gewann Vater Ariff einen renommierten “Langzeitpartner“, daneben wirkt Telefonanbieter telering unterstützend, ein weiterer Werbevertrag steht vor dem Abschluss. Mit Schlägerhersteller Head ist Tamira sehr zufrieden, die schriftliche Abmachung über eine weitere Zusammenarbeit sollte demnächst unter Dach und Fach sein. Für das Tennissternchen wird es aber neue Kleider geben: mit Nike, das keinen persönlichen Sponsor auf dem Dress zulassen wollte, wird nicht verlängert.

Tennis und Schule
Tamiras Kalender für die nächsten Monate ist randvoll. Nach Miami warten Turniere in Monaco, der Federation-Cup, die French Open in Paris, Wimbledon, wieder der Fed-Cup und die US-Open. Dazwischen füllt Mama Francoise, die in der Familie für die Logistik wie Reisen und Verträge zuständig ist, noch für die eine oder andere Anmeldung für WTA-Turniere aus.

Bis Juli ist für Tamira Doppelstress angesagt – es warten auch Prüfungen in der fünften Klasse des Dornbirner Schoren-Gymnasiums. “Wie es mit der Schule weitergeht, werden wir im Sommer zu prüfen haben“, sagt Ariff. “Wir sind jetzt sehr viel auf Reisen. Tennis ist ein sehr harter Sport. Viele Dinge haben sich geändert – und man muss sich ändern, sonst bleibt man stehen.“

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