Im November beschloss der Bregenzer Stadtrat die Erweiterung der bewirtschafteten Parkfläche auf Mariahilf, Ölrain und auf “Hotspots” wie die Landesbibliothek und Gebhardsberg. Bislang erstreckte sich die Parkplatzbewirtschaftung auf den Stadtkern vom Tannenbach bis zur Vorklostergasse, beziehungsweise die Josef-Hutter-Straße ohne den Ölrain sowie den Parkplatz Ost bei den Festspielen.
Hofsteiggemeinden gegen Dauerparker
Dieser Schritt wurde in Abstimmung mit den sieben Hofsteiggemeinden getroffen, die noch heuer eine flächendeckende Bewirtschaftung einführen wollen. Die Umlandgemeinden wollen damit nicht zuletzt Dauerparker bekämpfen. Diese nutzen die Hofsteiggemeinden als Parkplatz und fahren mit den öffentlichen Verkehrsmittel nach Bregenz. Dies komme günstiger als die Parkgebühren.
Kurzparkzonen und Bewirtschaftung
Darunter leide vor allem Wolfurt, aber auch Gemeinden wie Lauterach. Diese Parkplätze würden außerdem dem Handel im Ort fehlen. Künftig wird es daher in den Hofsteiggemeinden Hard, Kennelbach, Lauterach, Lustenau, Schwarzach und Wolfurt neben Kurzparkzonen von 90 Minuten auch kostenpflichtige Parkplätze geben. Diese kosten, wie auch die Parkzone B in Bregenz, 0,70 Euro die Stunde. Der Bregenzer Stadtkern und der Parkplatz Ost bei den Festspielen liegen bei 1,10 Euro die Stunde.
Bewirtschaftung Mariahilf nur der Anfang?
Grundlage für die erweiterte Bewirtschaftung sei ein Konzept der Hofsteiggemeinden gemeinsam mit dem Land Vorarlberg und Bregenz sowie der Agentur für Entwicklung und Kommunikation. Dieses hätte für die Landeshauptstadt noch zwei weiterreichende Möglichkeiten vorgeschlagen: Eine großflächige Bewirtschaftung des gesamten Vorklosters und der Mehrerau wie auch eine Ausweitung auf das gesamte Stadtgebiet bis auf den Parkplatz West und die Fluh.
Frage der Quartiersentwicklung
Dass es in der Festspielstadt tatsächlich so weit kommt, will man im Rathaus nicht ausschließen. “Aus verkehrsplanerischer Sicht ist es durchaus sinnvoll, auch in anderen Bereichen mit hohem Parkdruck ein Parkraummanagement einzuführen”, bestätigt die Abteilung Stadtplanung und Mobilität. Dies könnte auch Kurzparkzonen umfassen. Eine mögliche Einführung habe aber immer mit Fragen der Quartiersentwicklung zu tun.
Auch andere Quartiere betroffen
Der Prozess ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Die Evaluierung habe gezeigt, dass es in beinahe allen Stadtteilen “Bereiche mit konfliktbehafteten Parkraumsituationen” gebe. Eine exakte Abgrenzung dieser Quartiere liege jedoch noch nicht vor. Eine Verdrängung der Dauerparker aus Mariahilf will man bei der Stadt Bregenz nicht ausschließen. “Wir werden die Situation genau beobachten und erforderlichenfalls entsprechend reagieren.”
Umstieg auf Rad und Öffis
Langfristig hofft man auch in der Landeshauptstadt selbst, die Bevölkerung und Pendler für die öffentlichen Verkehrsmittel und Fahrräder zu begeistern. Derzeit arbeitet man an einer Weiterentwicklung des Fuß- und Radwegekonzepts und setzt dabei auf Anregungen der Bevölkerung. So fand diesen Samstag das Vorklöstner Fest statt, inklusive einem Stand der Fachabteilung für Raumplanung und Mobilität zum gegenseitigen Austausch. (VOL.AT)
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