Paris-Anschläge: Mögliche Bombenwerkstatt in Brüssel entdeckt

Bei der Durchsuchung am 10. Dezember seien in der Wohnung im Brüsseler Stadtteil Schaerbeek “drei handgefertigte Gürtel” entdeckt worden, die zum Sprengstofftransport eingesetzt werden könnten, erklärte die belgische Staatsanwaltschaft. Zudem seien Materialien sichergestellt worden, “die zur Herstellung von Sprengstoff benutzt werden können sowie Spuren von TATP”, erklärte die Staatsanwaltschaft. Der hochexplosive Sprengstoff Triacetontriperoxid war von den Pariser Attentätern verwendet worden.
Fingerabdruck von flüchtigem Paris-Attentäter entdeckt
Entdeckt wurde auch ein Fingerabdruck von Salah Abdeslam, der seit den Anschlägen vom 13. November auf der Flucht ist. Die Ermittler wüssten aber nicht, “wann er hinterlassen wurde”, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Eric Van Der Sypt: “Fingerabdrücke sind nicht mit Datum oder Uhrzeit versehen.” Es könne sein, dass Abdeslam vor den Anschlägen in der Wohnung gewesen sei, um seinen Sprengstoffgürtel zu holen, sagte Van Der Sypt. Möglich sei aber auch, “dass er danach zurückkam”.
Die Wohnung wurde laut Staatsanwaltschaft unter Angabe einer falschen Identität gemietet. Sie sei womöglich von einem Verdächtigen genutzt worden, der bereits in dem Fall in Haft genommen worden sei.
Von Salah Abdeslam fehlt jede Spur
Die Wohnung befindet sich laut Staatsanwaltschaft im dritten Stock eines Hauses im nordöstlichen Brüsseler Stadtgebiet. Freunde sollen den aus Brüssel stammenden Abdeslam nach den Anschlägen von Paris zurück in die belgische Hauptstadt gebracht haben. Nach Angaben eines seiner festgenommenen mutmaßlichen Helfer wurde er am Tag nach den Anschlägen in einer Straße in Schaerbeek abgesetzt. Seitdem fehlt von Abdeslam jede Spur.

Bei den Pariser Anschlägen auf eine Konzerthalle, Restaurants und vor dem Fußballstadion Stade de France wurden 130 Menschen getötet. Die meisten Attentäter sprengten sich selbst in die Luft. Zu den Anschlägen bekannte sich die Jihadistenmiliz “Islamischer Staat” (IS).
Anschläge vermutlich in Brüssel vorbereitet
Die Entdeckung der Wohnung und möglichen Bombenwerkstatt stützt die These, dass die Anschläge tatsächlich in Brüssel vorbereitet wurden. Berichte belgischer Medien, wonach die Sprengstoffgürtel der Pariser Attentäter in der Wohnung in Schaerbeek hergestellt wurden, bestätigte die Staatsanwaltschaft vorerst jedoch nicht. Laut früheren französischen Medienberichten, wurden die Attentate zudem von Brüssel aus mithilfe mehrerer Handys koordiniert.
Seit den Anschlägen hat die belgische Justiz Haftbefehl gegen zehn Verdächtige wegen Terrorismus erlassen. Neun von ihnen befinden sich weiter in Untersuchungshaft. Es geht um Männer, die Abdeslam bei der Flucht oder Vorbereitung der Anschläge geholfen haben sollen. (APA/AFP)
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