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Paris 2024: Das war Wettkampftag zehn

Sowohl Lukas Weißhaidinger als auch Jakob Schubert starteten souverän in ihre jeweiligen Qualifikationen. Das Highlight des Tages war der neue Weltrekord von Stabhochspringer Armand Duplantis.

Mit Lukas Weißhaidinger (Diskus) und Jakob Schubert (Klettern) starteten zwei rot-weiß-rote Medaillenhoffnungen am Montag in ihre jeweiligen Bewerbe. Das absolute Highlight des Tages lieferte aber Armand Duplantis, der mit 6,25 Meter einen neuen Weltrekord im Stabhochsprung aufstellte.

Weißhaidinger mit Blitz-Quali

Der Oberösterreicher Lukas Weißhaidinger startete überaus souverän in die Qualifikation für das Finale im Diskuswurf. Mit seinem ersten Versuch schleuderte der 32jährige sein Sportgerät auf 66,72 Meter und war damit bereits fix qualifiziert. Am Ende belegte der Bronzemedaillengewinner von Tokio Rang drei der Qualifikation, am Mittwoch geht das große Finale im Stade de France über die Bühne.

Für Susanne Gogl-Walli wurde in ihrem Vorlauf über die 400 Meter Dritte und qualifizierte sich damit fürs Semifinale. Die 28jährige verbesserte ihre persönliche Bestzeit um zwei Zehntel auf 50,67. Sie verpasste den österreichischen Uraltrekord von Karoline Käfer aus dem Jahr 1977 nur um fünf Hundertstel. Am Mittwoch kämpft die Linzerin dann um eine neuerliche Verbesserung ihrer Zeit und um den Einzug in das 400 Meter Finale.

Schubert startet souverän

Jakob Schubert startete in souveräner Art und Weise in die Qualifikation zum Kombinationswettkampf beim Klettern. Der Tiroler schaffte gleich beim ersten Boulder das Top und ist damit mit Startnummer 18 der erste Athlet, dem das gelang. In weiterer Folge schaffte der Medaillengewinner der olympischen Spiele in Tokio keine weiteres Top mehr, beendete die Quali aber auf dem starken sechsten Rang. Am Mittwoch geht es für Schubert mit seiner Lieblingsdisziplin Vorstieg (Lead) weiter.

Rhomberg verpasst Finale knapp

Springreiterin Katharina Rhomberg hat das am Dienstag stattfindende Finale im Einzel knapp verpasst. Im Einzelbewerb zeigte Rhomberg eine starke Leistung. Ihr Pferd Colestus Cambridge, ein junger Wallach, zeigte sich im Vergleich zum Teambewerb am vergangenen Donnerstag wie verwandelt und schien sich an das Olympia-Umfeld gewöhnt zu haben. Ein Abwurf an einer Dreierkombination blieb der einzige Fehler, gut zwei Sekunden fehlten der Dornbirnerin schließlich auf die Top 30 und das damit verbundene Finalticket. Ihr Teamkollege Max Kühner überstand als 26. Als einziger Österreicher die Qualifikation.

Segelbewerbe auf Dienstag verschoben

Aufgrund schwacher Windverhältnisse vor Marseille wurden heute zahlreiche Segelbewerbe abgebrochen und auf morgen verschoben. Dies betrifft auch die 470er mit dem in der Gesamtwertung führenden Duo Lara Vadlau und dem Bregenzer Lukas Mähr.

Überraschung beim Turnen

US-Superstar Simone Biles ging als klare Favoritin in die letzte Entscheidung bei den Turnwettbewerben im Bodenturnen. Am Ende landete die 27jährige auf dem Silberrang, Gold holte sich überraschend die Brasilianerin Rebecca Andrade. Biles war bei ihrer Übung zwei Mal aus der Turnfläche getreten, was schließlich die Entscheidung zu Gunsten der 25jährigen Brasilianerin brachte. Damit verpasste Biles ihre vierte Goldmedaille in Paris hauchdünn, mit drei Mal Gold und ein Mal Silber ist der Superstar dieser Sportart aber dennoch eine der erfolgreichsten Sportlerinnen bei diesen Spielen.

In der Leichtathletik Abendsession standen die Vorläufe über die 200 Meter der Herren, das Finale im Diskuswurf der Frauen, die Entscheidung über 800 und 5.000 Meter bei den Frauen sowie das Finale im Stabhochsprung der Herren im Mittelpunkt.

Während sich über die 200 Meter die Favoriten wie der Olympiasieger über die 100 Meter - Noah Lyles - locker fürs Semifinale qualifizierten, gab es über die 5.000 Meter bei den Damen einen vermeintlichen keniaschen Doppelerfolg. Beatrice Chebet, die den Weltrekord über 10.000 Meter hält, gewann dank eines beeindruckenden Endspurts Gold. Sie bewältigte die 5000 Meter in 14:28.56 Minuten. Ihre Landsfrau Faith Kipyegon kam mit knapp einer Sekunde Rückstand ins Ziel, wurde nach dem Rennen allerdings (vorerst) disqualifziert. Damit ging Silber an Sifan Hassan aus den Niederlanden, die Italienerin Battocletti holte mit neuem Landesrekord Bronze. Die Szene, die zur Disqualifikation geführt hat, war aber mehr als umstritten, ein Protest wird erwartet und könnte das Ergebnis noch einmal verändern.

Gold im Diskuswurf der Frauen ging an die Amerikanerin Valerie Allman, die mit einer Weite von 69,50 Metern ihren Titel aus Tokio verteidigen konnte. Zweite wurde die Chinesin Bin Feng, Bronze ging an Sandra Elkasevic (CRO). Über die 800 Meter gab es einen Favoritensieg durch Keely Hodgkinson, die Britin gewann vor Tsige Duguma aus Äthiopien und Mary Moraa aus Kenia.

Duplantis-Show

Der Abschluss des Abends gehörte Superstar Armand Duplantis. Der Schwede holte wie erwartet Gold im Stabhochsprung, Silber ging an den US-Amerikaner Sam Kendricks, der Grieche Emmanouil Karalis freute sich über Bronze.

Nachdem Duplantis die Goldmedaille bereits fixiert hatte, knackte der Schwede zunächst den Olympiarekord und übersprang 6,10 Meter. Im Anschluss ließ sich der Überflieger die Latte auf 6,25 Meter legen und wollte vor großer Kulisse als letzter verbliebener aktiver Athlet an diesem Abend im weiten Rund des Stade de France seinen eigenen im April aufgestellten Weltrekord verbessern.

Die Konkurrenten des 24jährigen waren geblieben, um den Rekordversuchen live beizuwohnen, keiner hatte den Innenraum verlassen. Und tatsächlich, im dritten Versuch übersprang Armand Duplantis die 6,25 Meter und stellte damit einen neuen Weltekord auf!

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