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Papstgrab ist Magnet für Gläubige

Tausende von Gläubigen sind Mittwoch in den Petersdom geströmt, um die erste Gelegenheit für einen Besuch am Grab von Papst Johannes Paul II. zu nutzen - darunter viele Polen, die ihre Fahnen schwenkten.

Sicherheitskräfte liessen die Wartenden gruppenweise am schlichten grab in der „Vatikanischen Grotten“ vorbeidefilieren. Wie schon vor dem aufgebahrten Leichnam von Johannes Paul II. konnten die Besucher sich nur im Vorübergehen vom Verstorbenen verabschieden. Blumen verboten

Das Papstgrab ist in einer kleinen Nische in den Grotten unter dem Petersdom, keine 20 Meter vom Grab des Heiligen Petrus entfernt. In den Boden eingelassen ist eine schlichte weisse Steinplatte aus Carrara-Marmor. Darauf steht in goldenen Lettern der Namen des Papstes auf Lateinisch und wann er amtiert hat.

“Keine Blumen, bitte”

Den Pilgern wurde nicht erlaubt, Blumen aufs Grab zu legen. „Die Vatikanischen Grotten wären von Blumen überfüllt“, hiess es im Vatikan zur Erklärung. Die sterbliche Hülle von Karol Wojtyla war am vergangenen Freitag in der früheren Grabnische von Johannes XXIII. beigesetzt worden.

Der Petersdom war erst fünf Tage nach der feierlichen Beisetzung am vergangenen Freitag geöffnet worden. Die italienischen Behörden hatten auf der Verschiebung bestanden, weil sie fürchteten, die zu Beerdigung anwesenden Millionen von Gläubigen könnten in der Stadt bleiben, um das Grab zu besichtigen.

In den Tagen vor und nach dem Tod von Johannes Paul II. sind nach jüngsten Angaben des Vatikan mehr als drei Millionen Pilger nach Rom gekommen. Allein die Beisetzungsfeier hätten mehr als 1,1 Millionen Gläubige vor Ort verfolgt, hiess es.

Durchschnittlich 21.000 Menschen betraten stündlich den Petersdom, um den dort aufgebahrten Leichnam des Papstes zu sehen; das waren 350 Pilger pro Minute. Die durchschnittliche Wartezeit betrug 13 Stunden, die längste 24 Stunden Konklave-Vorbereitungen

Inzwischen wurden erste konkrete Vorbereitungen auf den Beginn des Konklave am kommenden Montag getroffen. Der Bezirk für das Konklave wurde erstmals auf den gesamten Vatikan ausgeweitet. Die 115 teilnehmenden Kardinäle werden im eigens dafür ausgerüsteten Vatikan-Gästehaus Santa Marta wohnen statt wie bei früheren Konklaven in engen Zellen direkt neben der Sixtinischen Kapelle.

Zur Wahl eines neuen Papstes müssen sämtliche Vatikan- Bedienstete, ob Küchenpersonal oder Haustechniker, die in irgendeiner Form mit dem Konklave zu tun haben, absolute Verschwiegenheit schwören.

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