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Papst tröstete Eltern von Madeleine

Vatikan - Die Eltern der Anfang Mai in Portugal verschwundenen vierjährigen Madeleine haben Papst Benedikt XVI. bei einer Audienz um seinen Beistand gebeten.    | Auch Westenthaler war beim Papst

Das Oberhaupt der katholischen Kirche habe versichert, für Madeleine zu beten, sagte die Britin Kate McCann am Mittwoch nach dem Zusammentreffen mit dem Papst während seiner täglichen Generalaudienz in Rom.

Auf TV-Bildern war zu sehen, wie Benedikt XVI. ein Foto von Madeleine segnete, die während eines Urlaubs im portugiesischen Praia da Luz verschwunden war. Kate McCann und ihr Mann Gerry kündigten an, in den kommenden Tagen nach Madrid und Berlin zu reisen, um dort um Aufmerksamkeit für den Fall zu werben.

„Ich habe den Papst gebeten, für uns zu beten, um uns zu helfen“, sagte Kate McCann mit einem rosa Stofftier ihrer Tochter in der Hand bei einer Pressekonferenz in Rom. Benedikt XVI. habe ihr dies zugesichert und ihr geraten, an ihrem Glauben festzuhalten.

Fernsehbilder zeigten, wie Madeleines in Schwarz gekleidete Mutter während der Generalaudienz des Papstes den Tränen nahe mit Benedikt XVI. sprach. Ihr ebenfalls katholischer Mann küsste dem Papst die Hand. Er hatte zuvor von „widersprüchlichen Gefühlen“ angesichts der Audienz gesprochen: „Unter normalen Umständen wäre das eine der bewegendsten Erfahrungen unseres Lebens gewesen, aber wir können nicht vergessen, dass Maddie nicht mit uns hier ist.“

Madeleines Eltern riefen nochmals dazu auf, Urlaubsbilder aus Praia da Luz für die Suche nach ihrer Tochter zur Verfügung zu stellen. „Kleine Dinge, die von vielen Menschen gemacht werden, können den Unterschied machen“, sagte Kate McCann. Möglicherweise könne auf einem der Bilder ein Verdächtiger ausgemacht werden. „Das Schlimmste ist, sich machtlos zu fühlen“, sagte ihr Mann Gerry. Daher helfe es ihm und seiner Frau sehr, „handeln zu können, um den Gang der Dinge um uns herum“ zu beeinflussen“.

Das Ehepaar will zunächst nicht nach Großbritannien zurückkehren, sondern bei Besuchen in Madrid am Freitag, in Berlin am Montag und schließlich in den Niederlanden in den Medien auf Madeleines Fall aufmerksam machen.

Madeleine war am 3. Mai verschwunden, als sie mit ihren Geschwistern, den zweijährigen Zwillingen Sean und Amelie, in dem Zimmer einer Ferienanlage in Praia da Luz an der portugiesischen Algarve-Küste geschlafen hatte. Ihre Eltern aßen währenddessen in einem nur rund 50 Meter entfernten Restaurant. Die portugiesische Polizei geht von einer Entführung aus und fahndet nach einem rund 1,70 Meter großen Verdächtigen im Alter zwischen 35 und 40 Jahren.

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