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Papst ruft zu "Umsicht und Mäßigung" auf

Anlässlich seiner Zusammenkunft mit der neuen serbischen Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Vladeta Jankovic, forderte der Papst die Behörden in Belgrad und in Pristina auf, "Lösungen zu suchen, die gegenseitigen Respekt und Versöhnung fördern".

Der Heilige Stuhl habe große Wertschätzung für die diplomatischen Beziehungen zu Serbien und hoffe, Unterstützung bei der Fortsetzung der Bemühungen um Aufbau einer Zukunft in Frieden, Wohlstand, Versöhnung und friedlichem Zusammenleben in der Region anbieten zu können, damit “Serbien und seine Nachbarn ihre Rolle in Europa spielen können”, so das katholische Kirchenoberhaupt.

Die neue Botschafterin Serbiens erklärte, ihr Land hoffe auf die Unterstützung des Heiligen Stuhls in seinen Bestrebungen nach Integration in Europa. “Europa braucht die Völker des Südostens Europas, sowie diese Europa brauchen”, zitierte Jankovic einen Satz Jospeh Ratzingers. Serbien erwarte sich die gleiche Behandlung, die “vielen anderen freien, unabhängigen, demokratischen und christlichen Ländern gewährt worden ist, das heißt seine territoriale Integrität und Souveränität, inbegriffen die Südprovinz des Kosovo, die respektiert werden muss”, betonte die Diplomatin.

“In den christlichen Werten entdecken wir den Mut zur Versöhnung und zum Aufbau einer Zivilisation der Liebe, in der alle angenommen und respektiert werden. Ich weiß genau, dass das serbische Volk während der jüngsten Konflikte zutiefst gelitten hat. Ich möchte meine tiefste Sorge ihnen und den anderen Ländern des Balkans gegenüber ausdrücken, die von den traurigen Ereignissen des letzten Jahrzehnts so hart getroffen worden sind. Der Heilige Stuhl teilt euren innigsten Wunsch, dass Frieden definitiv Stabilität in die Region bringt”, so der Papst.

Vatikansprecher Pater Federico Lombardi hatte zuvor betont, der Heilige Stuhl sei immer dafür gewesen, niemandem etwas “aufzudrängen”, sondern direkte Verhandlungen zwischen Belgrad und Pristina zu fördern, um zu einer “realistischen Lösung” zu gelangen, die die “Erwartungen aller Beteiligten respektiert”. Diplomatische Beobachter verwiesen darauf, dass damit in der diplomatischen Sprache des Heiligen Stuhls ein hartes Urteil über die Vorgangsweise Washingtons und Brüssels ausgesprochen worden sei, schrieb Kathpress.

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