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Papst in Kroatien: Benedikt XVI. kommt um 11 Uhr in Zagreb an

Papst Benedikt XVI. beginnt am heutigen Samstag seinen zweitägigen Besuch in Kroatien. Sein Flugzeug landet um 11 Uhr am Zagreber Flughafen. In dieser Zeit ist auch der Luftraum über der kroatischen Hauptstadt gesperrt.
Empfangen wird er von Präsident Ivo Josipovic, Ministerpräsidentin Jadranka Kosor, dem Vorsitzenden der Kroatischen Bischofskonferenz, Erzbischof Marin Srakic, dem Erzbischof von Zagreb, Kardinal Josip Bozanic, und anderen Würdenträgern aus Kirche und Politik. Gleich am Flughafen wird der Heilige Vater die ersten Worte an die Kroaten richten. Er besucht Kroatien offiziell zum ersten Mal in seiner Funktion als Papst.

Nach der Ansprache ist ein Gespräch mit Staatspräsident Josipovic am Präsidentensitz vorgesehen, anschließend ein Gespräch mit Ministerpräsidentin Jadranka Kosor in der Apostolischen Nuntiatur. Am späten Nachmittag wird Papst Benedikt im Nationaltheater Zagreb erwartet. Zu diesem Ereignis wurden 700 Gäste aus Wirtschaft, Gesellschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik geladen. Am Abend schließlich, ab 19 Uhr, wird der Papst eine Andacht auf dem Trg bana Jelacica (Ban-Jelacic-Platz) leiten. Erwartet werden mehr als 50.000 Jugendliche.

Strenge Sicherheitsvorkehrungen

Das gesamte Programm wird unter strengen Sicherheitsvorkehrungen ablaufen, 1.000 Polizisten sollen für Ruhe und Ordnung sorgen. Zu den einzelnen öffentlichen Veranstaltungen, so auch zu der Sonntagsmesse auf der Pferderennbahn (Hippodrom) auf dem Messegelände, werden die Gläubigen nur mit Zählkarten zugelassen. Zahlreiche Straßen in der Innenstadt sind gesperrt, der öffentliche Verkehr wird in kürzeren Intervallen und teilweise auf geänderter Strecke geführt.

Kroatiens Präsident freut sich auf den Papst

Präsident Josipovic, selbst Agnostiker, sagte in einem Interview mit der Tageszeitung “Vecernji list”, dass er sich auf den Papst freue, “wie alle Gläubigen”. Angesichts des bereits vierten Besuchs eines Oberhaupts der katholischen Kirche in Kroatien – Papst Johannes Paul II- war 1994, 1998 und 2003 hier – sagte Josipovic, dass schon seit dem Jugoslawien-Krieg eine besondere Verbundenheit zwischen Kroatien und der Kirche bestehe. Zum einen wegen des Leidens, auf das der Vatikan mit Mitgefühl reagiert habe. Und zum Zweiten wegen der großen Anzahl der Katholiken in Kroatien. Vom Papst-Besuch erwartet Josipovic, dass er den Gläubigen Motivation für die Zukunft geben werde, ebenso den Andersgläubigen. In politischer Hinsicht erwartet er die Unterstützung des Vatikan für Kroatiens Beitritt zur EU.

Demonstrationen gegen den Papstbesuch

Insgesamt werden Hunderttausende Gläubige in Zagreb erwartet. Doch nicht alle Menschen wollen den Papst willkommen heißen: Etwa 50 Personen kamen am Freitagabend in der Zagreber Innenstadt zu einer Anti-Papst-Demonstration zusammen. Sie demonstrierten gegen die Kosten des Besuchs, die von der Republik getragen werden, aber auch wegen der Verbrechen und Skandale in der katholischen Kirche, meldeten Medien. Die Kundgebung löste sich nach etwa 20 Minuten friedlich auf. Ein weiterer Protest ist nicht geplant.

APA
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