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Papst dankt Lampedusa für Aufnahme von Migranten

Papst Leo XIV.
Papst Leo XIV. ©APA/AFP
Papst Leo XIV. hat sich bei den Bewohnern der italienischen Insel Lampedusa für ihre Unterstützung von Migranten bedankt. In einer Videobotschaft zur Vorstellung der Kandidatur Lampedusas für das UNESCO-Weltkulturerbe der immateriellen Kulturgüter im Rahmen des Projekts "Gesti di accoglienza" (Gesten der Aufnahme) hob der Papst die Leistung der Einwohner Lampedusas hervor, die stets ihre Arme für die Migranten geöffnet haben, die an ihre Küsten kommen.

Leo XIV. erinnerte an den ersten Besuch seines Vorgängers Franziskus auf Lampedusa im Jahr 2013 und kündigte an, dass sein Gruß "heute aus der Ferne" komme, er jedoch hoffe, "bald persönlich" die Insel zu besuchen. Das Video des Papstes wurde von Filippo Mannino, dem Bürgermeister von Lampedusa, am Freitagabend als "Überraschung" vorgestellt. Auf der Insel wurde die Kandidatur für das UNESCO-Weltkulturerbe präsentiert.

Papst ruft zu "Kultur des Dialogs" auf

"Danke an die Verbände, Freiwilligen, Bürgermeister, Verwaltungsbehörden, die im Laufe der Jahre ihren Dienst geleistet haben; an Priester, Ärzte, Sicherheitskräfte und all diejenigen, die oft unsichtbar gezeigt haben und weiterhin zeigen, dass ein menschliches Gesicht der Solidarität und des Mitgefühls den Überlebenden ihrer verzweifelten Reise der Hoffnung gilt", so der Papst.

"Ihr, die Einwohner Lampedusas, seid ein Bollwerk gegen jene Entmenschlichung, die durch laute Argumente, uralte Ängste und ungerechte Maßnahmen verursacht wird. Es gibt keine Gerechtigkeit ohne Mitgefühl, es gibt kein Recht ohne das Hören auf den Schmerz der anderen", erklärte Leo XIV.

Der Papst erinnerte auch an die vielen Opfer - darunter unzählige Mütter und Kinder - auf der Seefahrt nach Lampedusa. "Viele Migrantenbrüder und -schwestern wurden auf Lampedusa begraben und ruhen dort wie Samen, aus denen eine neue Welt wachsen kann", sagte er. In Anlehnung an die Worte von Papst Franziskus forderte Leo XIV. die Menschen dazu auf, "der Globalisierung der Gleichgültigkeit" eine "Kultur des Dialogs" entgegenzusetzen.

Die zentrale Mittelmeerroute von Nordafrika nach Italien gilt als die gefährlichste Migrationsroute der Welt. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen im vergangenen Jahr mehr als 2.570 Menschen auf dem Weg nach Europa im Mittelmeer ums Leben oder verschwanden.

(APA)

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