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Papst Benedikt XVI. feierte Ostermesse auf dem Petersplatz

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In einer feierlichen Ostermesse hat Papst Benedikt XVI. die Katholiken in aller Welt zu Frieden und Versöhnung aufgerufen. Versöhnung sei Voraussetzung für ein friedliches Miteinander, sagte er am Sonntag vor Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom. Bilder

In 63 Sprachen wünschte der Papst “ein gesegnetes und frohes Osterfest” und spendete den traditionellen Ostersegen “Urbi et Orbi” (“Der Stadt und dem Erdkreis”).

In Zeiten der Wirtschaftskrise, des Klimawandels sowie eines “immer noch bedrohlichen Terrorismus” sei es wichtig, Perspektiven wiederzuentdecken, die Hoffnung geben könnten, sagte Benedikt XVI. Zu seiner Reise Anfang Mai in den Nahen Osten betonte der Papst, “die unerlässliche Versöhnung” sei Voraussetzung für eine sichere Zukunft. Dies könne nur durch “wiederholte, beharrliche und aufrichtige Bemühungen zur Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts” erreicht werden.

Benedikt XVI. sprach von seiner Afrika-Reise und erinnerte an die “brutalen und endlosen, oft in Vergessenheit geratenen Konflikte, die in einigen Ländern so viel Blutvergießen und Zerstörung verursacht” hätten. Der afrikanische Kontinent solle stattdessen zu “den Waffen der Justiz und der Wahrheit, der Barmherzigkeit, der Vergebung und der Liebe” greifen, forderte er. Zudem leide Afrika unter Hunger, Armut und Krankheit. Bei seiner ersten Afrika-Reise während seines Pontifikats hatte der Papst im März Kamerun und Angola besucht.

Vom Balkon des Petersdoms sprach das Oberhaupt von weltweit 1,1 Milliarden Katholiken, das am Donnerstag seinen 82. Geburtstag feiert, in 63 Sprachen den Osterwunsch. Auf Deutsch sagte er: “Euch allen ein gesegnetes und frohes Osterfest. Der Friede und die Freude des auferstandenen Herrn sei mit Euch.”

Einen besonderen Gruß richtete der Papst an die Überlebenden des Erdbebens in den mittelitalienischen Abruzzen. Ihnen wünschte er “Mut beim gemeinsamen Aufbau einer Zukunft voller Hoffnung”. Schon bei der Karfreitagsprozession in Rom hatte der Papst an die Opfer des schweren Erdbebens erinnert.

Mit dem traditionellen Segen “Urbi et Orbi” (“Der Stadt und dem Erdkreis”) beendete der Papst die Osterfeierlichkeiten. Die Auferstehungsfeiern hatten in der Nacht im Petersdom begonnen. Dort zelebrierte Benedikt XVI. am Samstagabend vor tausenden Christen die Osternachtsmesse. Im Schein der Osterkerze rief er die Christen auf, inmitten der “Verwirrungen der Zeit” und der Suche nach Werten als Licht in der Welt zu scheinen.

“Die Anziehungskraft der Liebe ist stärker als die des Hasses, die Anziehungskraft des Lebens ist stärker als die des Todes”, erklärte der Papst in seiner Predigt die Botschaft der Osternacht: den Sieg über den Tod durch die Auferstehung Jesu. Fünf Gläubige aus Italien, China und den USA wurden bei dem Gottesdienst getauft.

In Jerusalem strömten am Sonntag Pilger aus aller Welt zu den historischen Stätten der Christenheit. An der Grabeskirche, die der Überlieferung zufolge am Kreuzigungsort Jesu errichtet wurde, feierten katholische Christen die Ostermesse. Orthodoxe begingen dort gleichzeitig ihren Palmsonntag. Zahlreiche Juden feierten das Pessach-Fest nahe der Klagemauer.

Überlebende des Erdbebens von Mittelitalien versammelten sich in provisorischen Kirchen zu ihren Ostergottesdiensten. Im Gedenken an die Opfer kamen in L’Aquila rund 150 Gläubige in einem Zelt zusammen, das seit dem verheerenden Beben vom Montag als Essensraum genutzt wurde. Auch Ministerpräsident Silvio Berlusconi besuchte die Messe in der Abruzzen-Hauptstadt.

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