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Panini-Bilder sind ein Volltreffer

Die Panini-Geschichte 1945 eröffneten die Brüder Panini einen Zeitungsstand in Modena. Neun Jahre später, also 1954, gründeten sie einen Zeitungsvertrieb. Obwohl sich die Umsätze damals schon im Größenbereich von sechzig Millionen Dollar bewegten, blieb die Firma ein Familienbetrieb.

Im Jahre 1961 erschien das erste Sticker-Album mit Bildern italienischer Fußballmannschaften. 1988 wurde die Firma an die Maxwell-Gruppe verkauft, die vieles in der Führungsebene veränderte und ausländische Manager einsetzte. Nach einigen finanziell unsicheren Jahren kauften Gallo Cuneo und De Agostini die Firma und führten sie in nur zwei Jahren wieder zu ihrer alten Größe. Die Panini-Gruppe mit Sitz in Modena/Italien und Filialen in allen wichtigen Ländern Europas, in Chile und in Brasilien ist weltweiter Marktführer im Bereich Sticker und Aufkleber und Italiens größter Comic-Vertrieb. Mit Aktivitäten in über 100 Ländern und mit 724 Mitarbeitern konnte im Jahr 2007 ein Umsatz von 543 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Knapp zwei Monate vor der Fußball-WM in Südafrika ist das Sticker-Sammelfieber wieder ausgebrochen.

Aufreißen, abziehen, einkleben ist das Motto bei den Panini-Bildern. Das Sammeln der bunten Klebebilder ist bei allen großen Fußballturnieren zum Kult geworden. In der benachbarten Schweiz ist das Sammelfieber schon am ersten Verkaufstag ausgebrochen. Innerhalb der ersten halben Stunde wurden rund 30.000 Päckchen mit je fünf Bildern verkauft.

Sammeln und tauschen

Rund zwei Monate vor Beginn des großen Fußballturniers gehen die Bilder in den Verkauf. Fußballfans von jung bis alt tauschen dann wieder auf Schulhöfen und in den Büros ihre Sticker, um das komplette Panini-Album zu füllen. Dabei hat die Tauschbörse immer ihre eigenen Gesetze. Die Bilder von Superstars wie Lionel Messi, Cristiano Ronaldo, Andrés Iniesta oder Michael Ballack werden vielen Panini-Sammlern im Tauschgeschäft wohl mehrere Sticker Wert sein. Als Jugendlicher war auch der Altacher Ex-Profikicker Oliver Schnellrieder ein bekennender Panini-Sammler. „Das war immer eine spannende Zeit. Vor allem in der Schule wurde getauscht und gesammelt was ging“, erinnert er sich gerne zurück.

Einige Jahre später sind seine vier Söhne vom Sammelvirus infiziert. „Da muss ich in den nächsten Wochen wieder tief in die Geldtasche greifen“, meint Schnellrieder schmunzelnd. Doch umsonst gibt es bei den Schnellrieders nichts. Zur Belohnung für Rasenmähen oder sonstige Hausarbeiten warten dann eben Panini-Bilder von Fußballstars. Dass Leo (1,5 Jahre), Noah (10), David (13) und Marco (14) auf Panini-Bilder stehen, kann Altachs Kotrainer durchaus verstehen. „Ein kompletter Panini-Album hat einen großen Sammlerwert. Ich selbst bereue es bis heute noch, dass ich nichts aufbehalten habe.“

Tolle Erinnerung

Dafür hat sein Nachwuchs vorgesorgt und von Papas Fußballkarriere noch verschiedene Exemplare aus Bundesliga-Zeiten aufbewahrt. „Es ist immer wieder interessant, einen Blick in diese Hefte zu werfen. Es sind schöne Erinnerungen, die ich mit etwas Stolz und ein wenig Wehmut betrachte. Ich hoffe, die Buben bekommen ihre Alben voll, um später einmal ein spannendes Nachschlagwerk zu besitzen.“ So heißt es bei den Schnellrieders ab sofort kräftig zu sammeln und zu tauschen.Denn alles in allem müssen mehr als 500 Bilder eingeklebt werden, um das Panini-Album zu füllen.

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