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Panda Fu Longs letzter Tag in Wien: "Baba"-Sagen in aller Ruhe

Wiens Besucherliebling, der zweijährige Panda Fu Long ("Glücklicher Drache"), hat am Dienstag seinen letzten Tag in der Bundeshauptstadt verbracht.

Am Mittwoch tritt das putzige Fellknäuel die Reise in seine neue Heimat China an. “Wir sind ganz guter Dinge, Fu Long geht es gut”, sagte Hanna Vielgrader, Tierärztin im Tiergarten Schönbrunn, im APA-Gespräch. Große Verabschiedungszeremonien wurden bewusst unterlassen: Der Tagesablauf sei gleich gehalten wie immer, um den Panda nicht in Stress zu versetzen.

“Es ist ein Tag wie jeder andere”, meinte Vielgrader. “Er geht ins Gehege und wieder zurück, hat auch sein Training mit der Transportbox hinter sich. Er ist bereits gut trainiert.” Somit dürfte der kleine Bär auch am Mittwoch keine Faxen beim Einsteigen in die Kiste machen. Einen Abschiedskuchen oder dergleichen wird es für Fu Long nicht geben, um nicht vom üblichen Programm abzuweichen und Aufregung zu erzeugen: “Er bekommt die gleichen Leckerlis wie immer – Karottenscheiben, kleine Kekse, Bambusstückchen.”

“Es gibt Besucher, die sich verabschieden und ihn noch ein letztes Mal sehen wollen, was sehr rührend ist”, sagte Vielgrader. Auch der eine oder andere Tierpfleger schaue noch ein letztes Mal bei Fu Long vorbei – natürlich ohne Aufregung, “Baba”-Sagen in aller Ruhe. “Ein bisschen traurig ist es schon”, meinte die Tierärztin. Aber in der Natur hätte ihn seine Mutter schon lange auf seinen eigenen Weg geschickt.

Die Reise am Mittwoch geht zeitig los, es ist bereits alles vorbereitet: “Nur das Futter wird noch frisch zusammengestellt”, meinte Vielgrader. Tierarzt Thomas Voracek und Panda-Betreuerin Eveline Dungl werden während des Fluges neben Fu Long sitzen und “jederzeit ein Auge auf ihn haben”. Der kleine Bär wird zuerst mit der Transportbox in ein Fahrzeug gehievt und dann zum Flieger gefahren: “Wir fahren mit dem Auto direkt zur Maschine, um ihn leichter zu verladen”, erklärte Voracek der APA.

“Zoo- und Wildtiere werden immer wach transportiert, ohne Betäubungsmittel”, betonte Voracek. “Die Tiere sind üblicher Weise sehr relaxt – für sie ist eine Transportbox so etwas wie eine Höhle.” Probleme erwarte er sich auf dem Flug nicht, immerhin habe man schon gute Erfahrungen mit seinen Eltern, Yang Yang und Long Hui, gemacht. In China angekommen wird das schwarz-weiße Fellknäuel übrigens zuerst in einer Art Quarantäne-Gehege untergebracht – dort soll er sich an die neuen Bedingungen gewöhnen.

Die letzte Gelegenheit für einen Blick auf Fu Long dürften viele Zoobesucher auch am vergangenen, wettermäßig schönen Sonntag genutzt haben: Insgesamt 8.808 Besucher – Tageskarten- und Jahreskarten-Gäste zusammengerechnet – wurden an diesem Tag gezählt. Bis Dienstagmittag wurden rund 500 Tageskarten verkauft. “Ein letztes Mal sehen”, wollte ihn auch eine ältere Wienerin: “Er ist ja doch bekannt und sehr lieb.” Ihrer Begleiterin wird er im Zoo “schon fehlen”. Und ein Ehepaar hörte man leise flüstern: “Ob er es in China auch so gut haben wird, der Kerl…”

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