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Palästinenischer Ex-Geheimdienstchef getötet

Der frühere Chef des palästinensischen Militärgeheimdienstes, Mussa Arafat, ist in der Nacht auf Mittwoch in seinem Haus in Gaza-Stadt getötet worden. Vor Morgengrauen stürmten Unbekannte in das Haus des 61-Jährigen und erschossen ihn.

Der 29 Jahre alte Sohn des Generals im Ruhestand sei von den Angreifern entführt worden, hieß es weiter aus palästinensischen Sicherheitskreisen. Mussa Arafat ist ein Cousin des im November vergangenen Jahres gestorbenen Palästinenserpräsidenten Yasser Arafat. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.

Ärzte des Al-Quds Krankenhauses in Gaza bestätigten, dass Mussa Arafat bei Eintreffen in der Klinik bereits tot gewesen sei. Von seinem Sohn fehlte zunächst jede Spur. Nach Augenzeugenberichten hatten sich die maskierten Angreifer einen heftigen Schusswechsel mit den Wachleuten Arafats geliefert. Außerdem seien Explosionen von mindestens vier Handgranaten in dem Haus im Süden von Gaza-Stadt zu hören gewesen.

General Arafat war noch im Sommer vergangenen Jahres in einer äußerst umstrittenen Entscheidung von Palästinenserpräsident Yasser Arafat zum Chef der palästinensischen Sicherheitskräfte ernannt worden. Er war in Palästinenserkreisen höchst umstritten. Viele sahen in ihm ein Symbol für die in der palästinensischen Autonomiebehörde verbreitete Korruption. Bereits im Jahr 2003 überlebte Mussa Arafat einen Anschlagsversuch, als Unbekannte eine Granate auf sein Fahrzeug abfeuerten. Im April hatte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas Arafat als Geheimdienstchef abgesetzt und ihn zum militärischen Berater im Rang eines Ministers ernannt.

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