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Tote bei Gefechten zwischen Indien und Pakistan in Kaschmir

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Bei erneuten Gefechten in der Konfliktregion Kaschmir sind mehrere Menschen getötet worden.

Nach "Waffenstillstandsverletzungen durch Indien" seien im pakistanisch-kontrollierten Teil von Kaschmir drei Zivilisten ums Leben gekommen, schrieb der Armeesprecher Asif Ghafoor am Dienstagabend auf Twitter. Unter den Getöteten sei ein siebenjähriger Bub.

Als Reaktion auf die Waffenstillstandsverletzungen habe Pakistan auf indische Posten gezielt. Dabei seien mindestens sechs indische Soldaten getötet worden. Von der indischen Armee und lokalen Medien allerdings hieß es am Dienstag, ein indischer Soldat sei nach Beschuss aus Pakistan getötet und vier Militärangehörige seien verletzt worden.

Anfang August hatte Indien dem Teil der umstrittenen Kaschmir-Region, den es kontrolliert, den Autonomiestatus entzogen und damit die Spannungen im Verhältnis zu Pakistan schlagartig erhöht. Seitdem häufen sich wieder Scharmützel entlang der Kontrolllinie, der De-facto-Grenze zwischen den beiden Ländern im der Region Kaschmir. Seit Donnerstag waren nach Angaben aus Islamabad insgesamt mindestens elf Soldaten und Zivilisten im pakistanischen Teil Kaschmirs durch Beschuss aus Indien getötet worden.

Mit der Neuregelung will Neu Delhi das hauptsächlich von Muslimen bewohnte Gebiet stärker in das mehrheitlich hinduistische Indien integrieren. Bisher hatte die Region unter anderem eine eigene Verfassung und weitgehende politische Kompetenzen. Viele Kaschmiris sind gegen die Neuregelung. Aus Sorge vor Protesten hatte die Regierung mehrere Zehntausend Soldaten in die bereits militarisierte Grenzregion zu Pakistan geschickt.

Pakistan beansprucht das Gebiet auch und bezeichnete die Abschaffung des Status als "illegal". Seit der Unabhängigkeit des früheren Britisch-Indiens und der Trennung in Indien und Pakistan im Jahr 1947 haben die beiden Länder bereits zwei Kriege um Kaschmir geführt.

US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt den indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi und den pakistanischen Premierminister Imran Khan zum Abbau der Spannungen aufgefordert.

Pakistan hatte erklärt, es wolle diplomatisch gegen die Abschaffung des Sonderstatus vorgehen und das Thema in allen globalen Foren ansprechen. Am Dienstag sagte Außenminister Shah Mehmood Qureshi, Islamabad wolle sich nach dem UNO-Sicherheitsrat nun auch an den Internationalen Gerichtshof, das höchste UNO-Gericht, in Den Haag wenden.

(APA/dpa)

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