Die österreichische Bundesregierung stellt Pakistan zur Bewältigung der dortigen Flutkatastrophe insgesamt 5,6 Mio. Euro zur Verfügung. Das berichtete Bundeskanzler Werner Faymann (S) am Dienstag nach dem Ministerrat. 600.000 Euro von der Gesamtsumme sind bereits geflossen. Faymann geht davon aus, dass neben den heute zugesagten Mitteln noch weitere Aufwendungen Österreichs notwendig sein würden. Konkrete Zahlen nannte er dazu vorerst nicht
Sorgen bereitet den Verantwortlichen weiter die medizinische Situation in den Katastrophengebieten. Ministerpräsident Yousuf Raza Gilani mahnte, das Land müsse sich auf Epidemien vorbereiten. Bei mehr als 3,5 Millionen Kindern bestehe die Gefahr, dass sie sich Krankheiten über verunreinigtes Wasser zuzögen. Hautkrankheiten, Atemwegserkrankungen und Unterernährung breiteten sich in den Überschwemmungsgebieten aus.
Der pakistanische Gesundheitskoordinator Jahanzeb Orakzai erklärte, es sei ein Team gegründet worden, dass für eine schnelle Reaktion auf mögliche medizinische Notlagen zuständig sei. Daran seien auch internationale Organisationen wie die WHO und UNICEF beteiligt. Er betonte, die Lage sei noch unter Kontrolle. Gesundheitsprobleme träten für gewöhnlich mit vier bis sechs Wochen Verspätung in von Hochwasser betroffenen Gebieten auf.
Die Zahl der Betroffenen wird auf rund 20 Millionen geschätzt, mindestens 1.500 Menschen sind seit Beginn des Hochwassers vor einem Monat ums Leben gekommen. Ein Ende der Katastrophe ist noch immer nicht abzusehen: In den Städten Shadad Kot und Qambar in der südlichen Provinz Sindh arbeiteten die Einsatzkräfte am Dienstag fieberhaft an einer Verstärkung der Deiche, um die Wassermassen des Flusses Indus zurückzuhalten. Shadad Kot ähnelt einer Geisterstadt, rund 90 Prozent der 350.000 Einwohner sind bereits geflohen.
Präsident Zardari versicherte, ungeachtet des Hochwassers werde der Kampf gegen die Taliban und andere militante Islamisten fortgesetzt. Bei Anschlägen im Grenzgebiet zu Afghanistan waren am Montag mindestens 36 Menschen getötet worden. “Wenn man für eine Sache kämpft und die Lage schwierig wird, gibt man nicht auf”, sagte Zardari. Pakistan gilt als Rückzugsgebiet für Taliban- und Al-Kaida-Kämpfer, die in Afghanistan Anschläge auf die ausländischen Truppen verüben.
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