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Pakistan: Verbindungen zu Attentätern?

Der pakistanische Geheimdienst prüft einen möglichen Zusammenhang zwischen den Attentätern von London und Extremistengruppen im eigenen Land. Drei der vier Attentäter waren pakistanischer Herkunft.

„Großbritannien hat noch keine spezifischen Informationen über seine laufenden Ermittlungen weitergegeben, aber wir suchen auf eigene Faust nach möglichen Verbindungen“, sagte ein pakistanischer Sicherheitsbeamter in Lahore der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag. Nach britischen Polizeiangaben wurden die Londoner Anschläge von vier Selbstmordattentätern ausgeführt; drei von ihnen wurden als Briten pakistanischer Herkunft identifiziert.

Die Bedeutung von Reisen der Verdächtigen nach Pakistan spielte der pakistanische Geheimdienstbeamte jedoch herunter: Es sei möglich, dass einer oder zwei der Verdächtigen in Pakistan „religiös motiviert wurden“, sagte der Beamte, der ungenannt bleiben wollte. „Aber wir gehen davon aus, dass sie in Großbritannien für Selbstmordattentate rekrutiert und ausgebildet wurden.“

Der 22-jährige Shehzad Tanweer aus Leeds verbrachte nach Angaben seiner Familie zwei Monate an einer Koranschule in Pakistan. Presseberichten zufolge soll auch ein anderer Verdächtiger in das südasiatische Land gereist sein.

Das pakistanische Außenministerium wollte keine Angaben darüber machen, ob Islamabad von London zu Ermittlungen im eigenen Land aufgefordert wurde. Pakistan kooperiere ohnehin mit Großbritannien im Anti-Terror-Kampf, sagte ein Sprecher. Am Mittwoch hatte Innenminister Aftab Sherpao gesagt, seine Regierung habe London Informationen über einen möglichen Terroranschlag in der britischen Hauptstadt während der Parlamentswahl vom Mai gegeben.

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