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Pakistan protestiert gegen Tod von Zivilisten

Nach dem Tod von 15 Menschen bei einem Angriff internationaler Truppen im Nordwesten Pakistans hat die Regierung in Islamabad die US-Botschafterin einbestellt.

Das pakistanische Außenministerium habe gegenüber der US-Diplomatin seinen “sehr starken Protest” zum Ausdruck gebracht, sagte Außenamtssprecher Mohammed Sadiq am Donnerstag. Nach pakistanischen Angaben töteten internationale Truppen aus Afghanistan am Mittwoch bei einem grenzüberschreitenden Einsatz im pakistanischen Stammesbezirk Süd-Waziristan 15 Menschen, darunter Frauen und Kinder. Sowohl die US-geführte Koalition in Afghanistan sowie die dortigen NATO-Truppen gaben an, keine Kenntnisse von dem Vorfall zu haben.

Es war das erste Mal, dass pakistanische Behörden in Afghanistan stationierte internationale Truppen für einen direkten Angriff auf ihrem Gebiet verantwortlich machten. Bisher hatten sie nur von Raketenangriffen von afghanischem Gebiet aus gesprochen. Die pakistanischen Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan sind wichtige Rückzugsgebiete für Kämpfer der radikalislamischen Taliban und des Terror-Netzwerks El Kaida.

Die US-geführte Koalition in Afghanistan stand in den vergangenen Wochen wiederholt wegen der Tötung von Zivilisten in Afghanistan in der Kritik. Der afghanische Präsident Hamid Karzai wollte sich am Donnerstag mit den Hinterbliebenen von 90 Zivilisten treffen, die am 22. August durch einen US-Luftangriff in der westafghanischen Provinz Herat getötet wurden. Karzai wolle mit den Familien der Opfer beten und ihnen sein Beileid aussprechen, sagte ein Präsidentensprecher der AFP.

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