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Oxfam: Klimawandel ist wichtige Fluchtursache

Laut der Oxfam-Untersuchung trifft der Klimawandel ärmere Länder besonders stark.
Laut der Oxfam-Untersuchung trifft der Klimawandel ärmere Länder besonders stark. ©APA
Vor allem in ärmeren Ländern treibt der Klimawandel jährlich Millionen von Menschen in die Flucht. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam hervor.
UNO: Klimakatastrophe droht

Extreme Unwetter, Stürme oder Überschwemmungen treffen arme Länder demnach fünfmal so häufig wie reiche. Im Vorfeld der am kommenden Montag beginnenden Bonner Weltklimakonferenz forderte Oxfam von Regierungen, sich stärker für den Klimaschutz einzusetzen.

Wie aus der Datenanalyse für die Jahre 2008 bis 2016 hervorgeht, mussten pro Jahr durchschnittlich 14 Millionen Menschen aus ärmeren Ländern ihre Wohnorte wegen Unwetterkatastrophen verlassen. In den reicheren Ländern seien es dagegen insgesamt nur eine Millionen Menschen gewesen. Oxfam erklärte, die Unwetter an sich seien nicht unmittelbar auf den Klimawandel zurückzuführen. Allerdings werde ihr Auftreten durch den menschengemachten Klimawandel “wahrscheinlicher und heftiger”.

Mehr Hunger und Armut

“Der Klimawandel verschärft Hunger und Armut und zwingt mehr und mehr Menschen zur fluchtartigen Aufgabe ihrer Heimat”, erklärte Oxfam-Klimaexperte Jan Kowalzig. “Dabei tragen die Betroffenen zum Klimawandel so gut wie gar nichts bei.”

In dem Bericht mit dem Titel “Uprooted by Climate Change” (“Entwurzelt durch den Klimawandel”) wird auch der Fall des Pazifikstaates Fidschi geschildert, der bei der UNO-Klimakonferenz in diesem Jahr den Vorsitz übernimmt. Anfang 2016 waren dort rund 55.000 Einwohner durch den Zyklon “Winston” obdachlos geworden. Die entstandenen Schäden für die Wirtschaft beliefen sich auf ein Fünftel der Gesamtwirtschaftsleistung des Landes. Kleine Inselstaaten wie Fidschi sind besonders stark von steigenden Meeresspiegeln und sintflutartigen Regenfällen betroffen.

Reiche Länder sollen ärmere Länder unterstützen

Deswegen forderte Oxfam stärkeres Engagement für den Klimaschutz sowie die Abkehr von fossilen Energien. Reiche Länder sollten ärmere Länder außerdem stärker im Umgang mit dem Klimawandel unterstützen. Auch der Schutz für Klima-Flüchtlinge muss laut Oxfam international abgesichert werden – etwa im Global Compact zu Flucht und Migration, der 2018 beschlossen werden soll.

Allein im vergangenen Jahr mussten laut Oxfam-Bericht 23,5 Millionen Menschen wegen des Klimawandels ihre Heimat verlassen. Flüchtlinge, die durch langfristige Extremwetterlagen wie Dürren vertrieben wurden, sind darin noch nicht berücksichtigt.

(APA/ag.)

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