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ÖSV-Sprinter chancenlos

Der Schwede Lind und Kanadierin Crawford holten sich die Goldmedaille im Skilanglauf-Sprint (Skating). Die ÖSV-Sprinter Harald Wurm und Martin Stockinger erfüllten Erwartungen, aber waren im Viertelfinale chancenlos.

Nach zwei vierten Plätzen bei Olympia 2002 und WM 2005 hat der Schwede Björn Lind am Mittwoch den Höhepunkt seiner Karriere erlebt. Der 27-jährige eroberte im olympischen Skilanglauf-Sprint (Skating) in Pragelato die Goldmedaille. Bei den Damen setzte sich die kanadische Außenseiterin Chandra Crawford (22) vor der Deutschen Claudia Künzel durch. Für die zwei ÖSV-Sprinter Martin Stockinger (20.) und Harald Wurm (24.) war in ihren stark besetzten Viertelfinalläufen Endstation. Lind hatte bereits in der Qualifikation überlegene Bestzeit erzielt, genauso souverän gestaltete der 27-Jährige aus Umea seine weiteren Läufe bis zum Sieg. Im Finale setzte er sich vor dem überraschend starken Franzosen Roddy Darragon und Mitfavorit Thobias Fredriksson (SWE) durch. Der Italiener Cristian Zorzi erlebte wie bei der Heim-WM 2003 eine Enttäuschung, diesmal blieb nur Rang vier.

Der frisch gebackene U23-Weltmeister Harald Wurm hatte in seinem Viertelfinallauf (je sechs Teilnehmer) in Weltmeister Wassili Rotschew (RUS), Freddy Schwienbacher (ITA) und Trond Iversen (NOR) übermächtige Gegner. Der erst 21-jährige Tiroler war nach der langen Steigung Dritter. “Aber nach der nächsten Kuppe zogen die anderen vorbei und im Finish hat mir das Stehvermögen gefehlt”, erklärte Wurm nach Rang fünf. Seine sportliche Zukunft ist nach einem Jahr Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme ins Bundesheer ab 1. März abgesichert ist. “Wir haben noch Potenzial”, sagte Wurm, der mit seinem Teamkollegen Stockinger noch enger zusammenarbeiten will. Die Vorfälle im Quartier in Pragelato waren auch seit seiner Anreise das Gesprächsthema gewesen. “Der Kopf war nicht frei”, sagte der gelernte Schlosser. “Ich hoffe, dass bald das Sportliche wieder in den Mittelpunkt rückt.” Stockinger (22) übertraf diesmal sogar seinen Kollegen. Er war im Viertelfinale gegen namhafte Gegner wie Olympiasieger Tor Arne Hetland, Zorzi und Mikael Östberg (SWE) als Vierter ausgeschieden. Nach dem Start und in der langen Abfahrt sogar Erster, geriet aber danach ins Hintertreffen. “Wenn man da einmal hinten ist, hat man keine Chance mehr”, sagte der Oberösterreicher.

ÖSV-Sportdirektor Markus Gandler war mit der Vorstellung der Youngster zufrieden und freute sich über die beste sportliche Leistung in seiner Abteilung seit der Doping-Razzia. “Beide haben das gebracht, was wir uns erhofft hatten, mehr war nicht drinnen. Dass sie im Viertelfinale nur eine Sekunde hinten waren, macht mich zuversichtlich.” Für Gandler selbst steht aber immer noch die Aufarbeitung der Folgen der Razzien im Vordergrund. “Mir wäre es am liebsten, wenn alles möglichst rasch auf den Tisch käme”, sagte der Tiroler.

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