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Osteuropa: Weiter "Land unter"

Noch immer "Land unter" in weiten Teilen Osteuropas: Das Hochwasser an Donau und Theiß macht den Menschen schwer zu schaffen - besonders in Rumänien.

Am Wochenende durchbrach die Donau im Südosten des Landes einen Schutzdeich und bedroht nun die 3.000 Einwohner des Dorfes Oltina, berichtete der Fernsehsender Realitatea TV am Sonntag.

Bisher mussten rund 6.000 Rumänen ihre Häuser verlassen. Vom Hochwasser betroffen sind 148 Ortschaften, 848 Häuser wurden überschwemmt, mehr als 200 völlig zerstört. In Serbien und Ungarn gaben dagegen leicht sinkende Wasserstände Anlass zur Hoffnung.

Entlang der 1.050 Kilometer langen Donau auf rumänischem Gebiet gab es 60 stark gefährdete Abschnitte, an denen Deiche aufgeweicht und beschädigt waren. Die Donau führt doppelt so viel Wasser wie normalerweise im April. Durch eine 70 Meter breite Bresche bei Oltina fließt das Donauwasser ungehindert in den Oltina-See. 130 Familien seien in Gefahr, 70 von ihnen hätten bereits ihre Häuser verlassen. Der Seespiegel steige um bis zu vier Zentimeter pro Stunde.

Unterdessen entspannte sich die Hochwasserlage in Ungarn, allerdings nur leicht. Entwarnung für die Bevölkerung gaben die Behörden noch nicht. Der Wasserstand der Theiß sank am Sonntag im Vergleich zu Samstag um ein bis zwei Zentimeter. Mit knapp zehn Metern übertrifft er den normalen Pegelstand aber immer noch um mehr als das Doppelte. Zwei am Samstag gebrochene Deiche bei Szolnok am Theiß-Nebenfluss Körös konnten inzwischen abgedichtet werden.

In Serbien hatte die aus Ungarn kommende Theiß am Samstag mit 9,49 Metern ihren höchsten Stand erreicht. Nun sei er auf 9,26 Meter gesunken, teilte das Hydrometeorologische Institut am Sonntag mit. Damit liege er noch um sieben Meter höher als im Februar. Der Notstand und Schutzmaßnahmen zur Befestigung der Dämme würden noch mindestens 14 Tage aufrechterhalten. Es werde Wochen dauern, bis sich Donau und Theiß auf ihr normales Niveau zurückgezogen hätten. Bauern müssten mit großen Schäden rechnen, da rund 240.000 Hektar Nutzfläche unter Wasser stehen.

Ein besonderes Problem ist für die zuständigen Behörden aller vom Hochwasser betroffenen Länder die Weigerung zahlreicher Anwohner, ihre Häuser zu verlassen. Vor allem in Serbien wollten viele das orthodoxe Osterfest an diesem Wochenende zu Hause feiern.

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