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Ostersonntag: Vermutlich Schuss auf U-Bahn der Wiener Linien abgegeben

Die berstende Scheibe löste ein Knalltrauma beim Fahrer aus.
Die berstende Scheibe löste ein Knalltrauma beim Fahrer aus. ©BPD Wien
Eine Attacke auf eine U-Bahn ereignete sich am Ostersonntag auf der U6 im Bereich der Haltestelle Tscherttegasse: Der Fahrer wurde auf offener Strecke aus einer Waffe beschossen. Die Wiener Linien bestätigten den Vorfall.

Der Fahrer, der sich im Wiener AKH in medizinischer Behandlung befindet, kam relativ glimpflich davon – denn der laute Krach der berstenden Scheibe löste ‘nur’ ein Knalltrauma aus. Das Projektil durchschlug eine Seitenscheibe der Fahrerkabine. Das berichtet die “Wiener Zeitung”.

Wiener Linien bestätigen den Vorfall

Auf Nachfrage von Vienna.at bestätigen die Wiener Linien den Angriff auf die U-Bahn, jedoch nicht, ob es sich um einen Schuss aus einer Gaspistole gehandelt hatte oder ob Gegenstände auf den Zug geworfen worden waren. Patrone und Hülse seien nämlich laut Polizei nicht gefunden worden. Der Fahrer hatte jedoch ausgesagt, dass er am Rand der Strecke zwei Personen auf einer Böschung gesehen hatte, stand zum Zeitpunkt dieser Angabe allerdings noch unter Schock. Das Knalltrauma rühre nicht vom Schussgeräusch her, sondern von der berstenden Scheibe. Die Fahrgäste waren durch den Vorfall nicht betroffen. Der Fahrer brachte die U-Bahn noch in die nächste Haltestelle, bevor er Alarm schlug. Dann mussten die Fahrgäste den Zug verlassen. Der Betrieb wurde danach rasch wieder aufgenommen.

Laut Wiener Linien kommt es häufig vor, dass Gegenstände auf Züge geworfen werden und in Schulen in Näher solcher Hot-Spots, an denen das besonders häufig passiert, gibt es Präventionsangebote, um den Schülern die Gefährlichkeit solcher Mutproben vor Augen zu führen.

War es die erste Schussattacke?

Trotzdem, sollte sich herausstellen, dass es sich tatsächlich um einen Angriff mit einer Gaspistole gehandelt haben sollte, wäre das der erste in der mehr als 40-jährigen Geschichte der Wiener U-Bahn. Wer dahinter steckt, kann noch nicht gesagt werden. Möglicherweise seien es gelangweilte junge Männer gewesen, so Dominik Gries von den Wiener Linien. Die gesamte Belegschaft fühle mit dem Fahrer und hoffe, dass der Vorfall so schnell wie möglich geklärt wird. Die Polizei ermittelt jedenfalls intensiv, um den oder die Täter zu fassen.

Fahrer der Wiener Linien musste in Betreuung

Der betroffene 34-jährige Fahrer ist nach wie vor im AKH Wien. Er wird im “Sozius-Programm” betreut, in dem Fahrern der Wiener Linien geholfen wird, denen im Dienst psychisch belastende Dinge widerfahren sind.(Red)

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