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Österreicher arbeiten deutlich kürzer als der EU-Schnitt

Herausforderungen am Arbeitsmarkt in Österreich (Symbolbild)
Herausforderungen am Arbeitsmarkt in Österreich (Symbolbild) ©CANVA
Österreichs Arbeitsmarkt navigiert durch demografische Veränderungen und strukturelle Herausforderungen, die nachhaltige Strategien erfordern.

In Österreich vollzieht sich eine demografische Verschiebung, die den Arbeitsmarkt vor neue Herausforderungen stellt. Insbesondere die Gruppe der über 65-Jährigen verzeichnet Wachstum, während die Anzahl der Erwerbstätigen nur langsam zunimmt. Eine signifikante Beobachtung ist dabei die unterdurchschnittliche Erwerbsbeteiligung der Älteren im Vergleich zum EU-Durchschnitt. Bemerkenswert ist auch, dass Österreich die zweithöchste Rate an Teilzeitarbeit in der EU aufweist, mit einem besonders hohen Anteil unter Frauen über 35 Jahren, die in Teilzeit arbeiten.

Strukturelle Probeme trotz kurzfrisitger Stabilität

Trotz einer kurzfristigen relativen Stabilität des Arbeitsmarktes signalisieren Prognosen der Statistik Austria langfristige strukturelle Probleme. Ein bedeutender Faktor ist das Wachstum der Bevölkerung, das bis 2080 auf über 10 Millionen Menschen ansteigen soll, wobei dieser Zuwachs hauptsächlich in der Altersgruppe der über 65-Jährigen stattfinden wird. Diese Entwicklung lässt einen zunehmenden Arbeitskräftemangel erwarten, da bereits jetzt viele Stellen unbesetzt bleiben, trotz eines Anstiegs der Erwerbstätigenzahlen.

©APA

Der Arbeitsmarkt und die ältere Generation

Die Beschäftigungsquote der 55- bis 64-Jährigen in Österreich liegt deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Während in Schweden fast vier von fünf Personen in dieser Altersgruppe erwerbstätig sind, sind es in Österreich nur etwas mehr als die Hälfte. Trotz eines Anstiegs der Erwerbstätigenquote Älterer in den letzten Jahren, zeigt sich, dass nur ein geringer Teil der derzeit nicht-erwerbstätigen älteren Bevölkerung eine Rückkehr in die Erwerbstätigkeit in Erwägung zieht.

Teilzeitarbeit: Eine Domäne der Frauen

Die Teilzeitbeschäftigung in Österreich sticht innerhalb der EU besonders hervor, mit einer Quote, die nur von den Niederlanden übertroffen wird. Diese Form der Beschäftigung ist vor allem unter Frauen verbreitet, wobei Betreuungspflichten für Kinder oder ältere Familienmitglieder oft als Hauptgrund angeführt werden. Interessanterweise äußern jedoch auch viele Frauen den Wunsch, selbst die Betreuung zu übernehmen, was die hohe Teilzeitquote weiter begünstigt.

Insgesamt steht der österreichische Arbeitsmarkt vor komplexen Herausforderungen, die eine Balance zwischen demografischer Entwicklung, Erwerbstätigkeit und den Bedürfnissen der Bevölkerung erfordern.

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