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Ostern verliert an Vorarlbergs Volksschulen an Bedeutung

Ostern ist nicht mehr so präsent an Schulen wie früher.
Ostern ist nicht mehr so präsent an Schulen wie früher. ©VOL.AT/Steurer (Symbolbild)
Immer mehr Kinder an Vorarlbergs Schulen sind keine Katholiken, seien sie nun ohne Bekenntnis, Muslime oder andere religiöse Minderheiten. Dies wirkt sich auch auf den Unterricht aus.
Vorarlbergs Schulen werden immer bunter, auch wenn es um Religionen geht. Die Tage, in denen das Gros der Schüler römisch-katholischen Glaubens waren, sind vor allem im städtischen Raum vorbei. Der Grund dafür ist nicht nur die gestiegene Zahl der Schüler muslimischen Glaubens, sondern auch die der Kinder ohne Bekenntnis oder Mitglieder anderer religiöser Gruppen.

Religionsunterricht behandelt Feiertage

Dies schlägt sich auch auf den Unterricht nieder. Während früher christliche Feiertage den Unterricht prägten, sind sie nun vor allem Thema im Religionsunterricht, auch jetzt vor Ostern. Ganz aus dem Schulalltag seien sie jedoch nicht verschwunden. “Bei uns gibt es während der Fastenzeit bereits seit Jahren eine Fasten- und Spendenaktion”, erklärt Direktor Bruno Jagg von der Volksschule Schendlingen in Bregenz. Hier haben über 60 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund.

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Fastenaktion in Bregenz

Am Karfreitag gibt es dann für jede Klasse einen Brothasen, der geteilt werde. Diesbezüglich habe es nie Konflikte gegeben, betont Jagg. Auch der Nikolaus besuche ganz selbstverständlich die Schule. Dies gilt nicht für alle Bereiche, so gebe es Glaubensgemeinschaften die Probleme mit Kostümierungen in der Fasnacht oder mit Singen im Unterricht haben. “Dies sind jedoch sporadische Einzelfälle”, betont der Volksschuldirektor. Inwiefern die Feiertage außerhalb des Religionsunterrichts thematisiert werden, sei jedoch Aufgabe der Lehrer. Jagg ist aber sicher, dass an seiner Schule dies mit dem notwendigen Augenmaß geschehe, damit sich alle Schüler in unserer Kultur orientieren können.

Weihnachten für Schulen wichtiger als Ostern

VN/Walser
VN/Walser ©VN/Walser

Eine weitere “bunte” Schule ist Feldkirch Levis. Hier sind beinahe die Hälfte der Schüler Muslime, jeder Fünfte ohne Bekenntnis. Ostern spiele hier außerhalb des Religionsunterrichts im Unterricht nur eine untergeordnete Rolle, erklärt Direktorin Monika Reichart gegenüber VOL.AT. Im Sach- und Werkunterricht ist es ebenfalls Sache der Lehrer, wie sie mit solchen Feiertagen umgehen. Weihnachten feiere man jedoch durchaus klassenübergreifend, da es auch in der Gesellschaft einen höheren Stellenwert habe. “Bei uns kommt auch der Nikolaus in jede Klasse”, versichert Reichart.

Religiöser Hintergrund verliere an Bedeutung

Gerade durch die Vielfalt an Kulturen würden die Kinder viel voneinander lernen, kulturelle Konflikte gebe es keine. Dass die Bedeutung christlicher Feiertage abnehme, sei aber nicht Folge der zunehmender Zahl muslimischer Schüler. “Religion ist auch daheim bei den Schülern weniger Thema als früher”, erklärt Reichart. Vieles wie der Nikolaus sei heute eher ein kultureller als ein religiöser Brauch. Dies zeigt sich auch bei den Kindern ohne Bekenntnis: So seien diese oft ebenfalls im Religionunterricht oder erhalten von den Eltern Geschenke an Feiertagen wie Ostern oder Nikolaus.

Heikles Thema

Wie stark Religion, sei es nun die römisch-katholische Lehre oder andere Glaubensrichtungen, in den Schulen präsent sind, ist ein heikles Thema. So will sich wie beispielsweise in Rankweil nicht jeder Schulleiter dazu äußern, wie man an der eigenen Schule religiös begründete Feiertage begeht und behandelt.

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