Am 10. März werden in Hollywood zum 96. Mal die Oscars vergeben. Mit 13 Nominierungen geht das Physiker-Biopic "Oppenheimer" heuer als Favorit ins Rennen - gefolgt von Giorgos Lanthimos Frankenstein-Paraphrase "Poor Things".
"Oppenheimer" mit 13 Nominierungen Oscar-Favorit
Das Werk von Christopher Nolan hat es damit auf die Allzeitliste Hollywoods geschafft und geht in praktisch allen zentralen Sparten ins Rennen: Cillian Murphy ist als Hauptdarsteller nominiert, Regisseur Nolan bei den Filmemachern, Emily Blunt und Robert Downey Jr. sind in den Nebendarsteller-Kategorien mit an Bord und selbstredend rittert das Werk auch in der Königskategorie Bester Film mit.
"Poor Things" brachte Lanthimos ebenfalls die Nennung in der Regiesparte, Emma Stone die Chance als Hauptdarstellerin abzuräumen, Mark Ruffalo eine Nominierung bei den Nebendarstellern und auch hier das Ticket für die Sektion Bester Film. Auf den weiteren Plätzen des Feldes folgt Altmeister Martin Scorsese mit seinem monumentalen "Killers of the Flower Moon", der in 10 Kategorien Chancen hat. Es folgt die zuletzt bei den Preisvergaben etwas ins Hintertreffen geratene feministische Komödie "Barbie" von Greta Gerwig, die immerhin auf acht Nennungen kommt, allerdings weder in der Sparte Regie noch bei den Hauptdarstellern im Rennen ist. Immerhin können America Ferrara und Ryan Gosling in der Nebendarstellerriege hoffen. Bradley Coopers Bernstein-Biografie "Maestro" ist "Barbie" mit sieben Siegchancen auf den Fersen, wobei nicht nur Mastermind Cooper als bester Darsteller weiterhin im Rennen ist, sondern auch wie erwartet Carey Mulligan als Bernsteins Ehefrau.
Österreich nicht im Rennen um Auslandsoscar, zwei Hoffnungen für Deutschland
Dass Österreich heuer nicht im Rennen um den Auslandsoscar mitläuft, das stand bereits seit Dezember fest, schaffte es doch der semidokumentarische Spielfilm "Vera" von Tizza Covi und Rainer Frimmel nicht auf die Shortlist. Hoffnungen kann sich hier nun unter anderem Japan machen, das Wim Wenders poetischen Spielfilm "Perfect Days" eingereicht hat. Die Nominierung ist die vierte Nennung für die 78-jährige deutsche Regieikone. "Es ist so eine große Ehre für mich, Japan bei den Oscars zu vertreten, das Land meines großen filmischen Meisters Yasujiro Ozu!", zollte Wenders seinem Vorbild Respekt.
Auch Deutschland mit "Das Lehrerzimmer", Italien mit "Il Capitano", Spanien mit "Die Schneegesellschaft" sowie Großbritannien mit der Literaturverfilmung "The Zone of Interest" können sich weiter Hoffnungen machen. Deutschland kann sich auch in einem weiteren Fall Hoffnungen machen: Sandra Hüller ist für ihre Rolle in "Anatomie eines Falls" als beste Hauptdarstellerin nominiert. Feiern werde sie heute allerdings nicht, unterstrich Hüller gegenüber der dpa: "Ich bin jetzt gleich auf Arbeit und komme morgen nach Hause. Aber ich freue mich jetzt einfach die ganze Zeit. Reicht ja auch."
Und auch die letzte Österreich-Hoffnung ging in der Nominierungsvergabe am Dienstag leer aus. Mark Gerstorfer, der bei den Studenten-Oscars Gold in der Sparte "Narrative" gewonnen hatte, was zur Teilnahme im Oscar-Rennen berechtigte, verpasste eine Nennung in der Sparte Kurzfilm mit "Die unsichtbare Grenze".
Oscar-Verleihung am 10. März mit Moderator Jimmy Kimmel
Bis 27. Februar können nun die Mitglieder der US-Filmakademie über ihre Favoriten abstimmen. Dann wartet alles auf die eigentliche Glanzgala, die - aus mitteleuropäischer Perspektive - in der Nacht von 10. auf 11. März im Dolby Theatre von Hollywood stattfindet. Moderiert wird das Megaevent der Filmszene dabei zum vierten Mal von US-Moderator Jimmy Kimmel, der bereits 2017, 2018 und im Vorjahr Oscar-Gastgeber war.
Alle Oscar-Nominierungen 2024 im Überblick
Bester Film
- American Fiction
- Anatomie eines Falls
- Barbie
- The Holdovers
- Killers of the Flower Moon
- Maestro
- Oppenheimer
- Past Lives
- Poor Things
- The Zone of Interest
Beste Regie
- Justine Triet für "Anatomie eines Falls"
- Martin Scorsese für "Killers of the Flower Moon"
- Christopher Nolan für "Oppenheimer"
- Yorgos Lanthimos für "Poor Things"
- Jonathan Glazer für "The Zone of Interest"
Bester Hauptdarsteller
- Bradley Cooper für "Maestro"
- Colman Domingo für "Rustin"
- Paul Giamatti für "The Holdovers"
- Cillian Murphy für "Oppenheimer"
- Jeffrey Wright für "American Fiction
Beste Hauptdarstellerin
- Annette Bening für "Nyad"
- Sandra Hüller für "Anatomie eines Falls"
- Carey Mulligan für "Maestro"
- Emma Stone für "Poor Things"
- Lily Gladstone für "Killers of the Flower Moon"
Bester Nebendarsteller
- Sterlin K. Brown für "American Fiction"
- Robert De Niro für "Killers of the Flower Moon"
- Robert Downey Jr. für "Oppenheimer"
- Ryan Gosling für "Barbie"
- Mark Ruffalo für "Poor Things"
Beste Nebendarstellerin
- Jodie Foster für "Nyad"
- Emily Blunt für "Oppenheimer"
- America Ferrera für "Barbie"
- Da’Vine Joy Randolph für "The Holdovers"
- Danielle Brooks - The Color Purple
Bester Auslandsfilm
- Io Capitano (Italien)
- Perfect Days (Japan)
- Die Schneegesellschaft (Spanien)
- Das Lehrerzimmer (Deutschland)
- The Zone of Interest (Großbritannien)
Bester animierter Spielfilm
- Der Junge und der Reiher
- Elemental
- Nimona
- Robot Dreams
- Spider-Man: Across the Spider-Verse
Beste Kamera
- El Conde
- Killers of the Flower Moon
- Maestro
- Oppenheimer
- Poor Things
Bestes Kostümdesign
- Barbie
- Killers of the Flower Moon
- Poor Things
- Oppenheimer
- Napoleon
Beste Dokumentation
- The Eternal Memory
- Four Daughters
- To Kill A Tiger
- 20 Days in Mariupol
- Bobi Wine: The People's President
Beste Kurzdokumentation
- Nǎi Nai & Wài Pó
- The ABCs of Book Banning
- The Barber of Little Rock
- Island In Between
- The Last Repair Shop
Bester Schnitt
- Anatomie eines Falls
- The Holdovers
- Killers of the Flower Moon
- Oppenheimer
- Poor Things
Bestes Makeup und Hairstyling
- Golda
- Maestro
- Oppenheimer
- Poor Things
- Die Schneegesellschaft
Beste Filmmusik
- American Fiction
- Indiana Jones und das Rad des Schicksals
- Killers of the Flower Moon
- Oppenheimer
- Poor Things
Bester Song
- "The Fire Inside" aus "Flamin' Hot"
- "I'm Just Ken" aus "Barbie"
- "It Never Went Away" aus "American Symphony"
- "What Was I Made for" aus "Barbie"
- "Wahzhazhe" aus "Killers of the Flower Moon"
Bestes Szenenbild
- Barbie
- Killers of the Flower Moon
- Napoleon
- Oppenheimer
- Poor Things
Bester animierter Kurzfilm
- Letter to a Pig
- Ninety-Five Senses
- Our Uniform
- Pachyderme
- War is Over! Inspired by the Music of John & Yoko
Bester Kurzfilm
- The After Invincible
- Knight of Fortune
- Red, White and Blue
- The Wonderful Story of Henry Sugar
Bester Ton
- The Creator
- Maestro
- Mission: Impossible Dead Reckoning Part I
- Oppenheimer
- The Zone of Interest
Beste visuelle Effekte
- The Creator
- Godzilla Minus One
- Guardians of the Galaxy Vol. 3
- Napoleon
- Mission: Impossible Dead Reckoning Part I
Bestes adaptiertes Drehbuch
- Barbie
- American Fiction
- Oppenheimer
- Poor Things
- The Zone of Interest
Bestes Originaldrehbuch
- Anatomie eines Falls
- Maestro
- The Holdovers
- May December
- Past Lives
(APA/Red)
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