Er wurde 1932 in Mittelböhmen als jüngster Sohn eines Lehrers geboren. Als seine Eltern von der Gestapo verhaftet wurden, war Forman acht Jahre alt – beide kamen in Konzentrationslagern ums Leben. An der Prager Filmakademie lernte Forman sein Handwerk. Mit Filmsatiren wie “Die Liebe einer Blondine” (1965) und “Der Feuerwehrball” (1967) zählte er zu den Vorreitern der experimentierfreudigen Neuen Welle des tschechoslowakischen Films.
Nachdem sowjetische Panzer 1968 den Prager Frühling niederwälzten, emigrierte Forman in die USA, nachdem er in Frankreich einen Zwischenstopp eingelegt hatte. Sein Psychodrama “Einer flog über das Kuckucksnest” gewann 1976 fünf Oscars, darunter für Regie, Hauptdarsteller Jack Nicholson und als bester Film. Mit der Mozart-Biografie “Amadeus” (1984) besiegelte Forman seinen Erfolg in Hollywood. Der Film, der das Musik-Genie in einem neuen, nicht nur freundlichen Licht zeigt, erhielt acht Oscars, auch für die beste Regie.
Forman lebte zuletzt mit seiner dritten Ehefrau und den 1998 geborenen Zwillingssöhnen im US-Staat Connecticut. “Sein Weggang war ruhig, und er war die ganze Zeit von seiner Familie und seinen Nächsten umgeben”, teilte Formans Ehefrau telefonisch aus den USA mit. Der letzte Abschied werde im engen Familienkreis stattfinden, erklärte sie.
(APA/dpa)
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