Sie wehrte sich gegen die immer wiederkehrenden Vorwürfe, ORF eins sei ein “Serienfriedhof für amerikanisches Kaufmaterial”, so der bürgerliche Publikumsrat Andreas Kratschmar und betonte: “Die Entscheidung, internationale Serien einzukaufen, war richtig.”
Wien. Die im Herbst startende Programreform-Kette, die vom Publikumsrat viel Lob erhielt und einstimmig angenommen wurde, stand am Dienstag im Mittelpunkt der Sitzung der Sehervertreter. Zechners Augenmerk liegt dabei freilich weniger auf Kaufserien, denn auf Eigenproduktionen. Hier beweise die ORF-Geschäftsführung laut Zechner “Mut”, da Eigenproduktionen “immer kosten und immer das Risiko von Misserfolg bergen”.
Neue Shows für den Samstagabend
In dem Zusammenhang sprang die TV-Direktorin auch gleich für die “größte Programmreform aller Zeiten” aus dem Jahr 2007 in die Bresche. Die ständigen Angriffe auf diese Programmreform will Zechner nicht gelten lassen, schließlich habe diese auch viel Positives hervorgebracht. Als Beispiele führte die Direktorin die junge Information auf ORF eins an, die Serien am Dienstagabend oder zahlreiche Diskussionsformate, “die es vorher so nicht gegeben hat”. “Ich baue auf sehr Gutem auf”, so Zechner.
Auch wenn sie selbst ursprünglich Vorbehalte gegen ein Medienmagazin hatte, weil sie fürchtet, dass dies nur auf geringe Publikumsresonanz stoßen könnte, will Zechner auf intensiven Wunsch der Sehervertreter hin daran arbeiten, eine Sendung zum Thema Medien ins Programm aufzunehmen. Außerdem arbeite der ORF an neuen Shows für den Samstagabend. Zechner habe hier bereits mit den beliebten Kabarettisten Dirk Stermann und Christoph Grissemann über eine neue Show gesprochen und erwartet sich deren Entscheidung im Sommer. Weiters wird ein Casting Format für Nachwuchs-Comedians entwickelt.
“Sexy, überraschend und kompetent”
Grundsätzlich will Zechner ORF eins als modernstes Vollprogramm Österreichs positionieren, das “sexy, überraschend und kompetent” ist. ORF 2 soll “der Österreichsender mit Fenster zur Welt” werden – “traditionell, verlässlich, kompetent”. Geht es nach Kratschmar, soll der Publikumsrat künftig das Programm stärker begleiten und strukturierte Programmbeobachtung nach dem Vorbild von ARD-Programmbeirat und Schweizer Publikumsrat machen – und so “überprüfen, ob das ORF-Programm hält, was es an Qualität verspricht”.
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