Demnach will sich der öffentlich-rechtliche Sender künftig auf sein inhaltliches Kerngeschäft und seine Vollprogramme im Radio sowie im Fernsehen konzentrieren, wie ORF-Kommunikationschef Pius Strobl der APA mitteilte. Daneben soll auch den Onlineaktivitäten besonderes Augenmerk geschenkt werden.
Der Standort Küniglberg ist nach Meinung des Managements auf Grund der notwendigen Strukturreformen zu hinterfragen. Demnach sei das ORF-Zentrum für viele erforderliche Prozess- und Strukturveränderungen nicht oder nur mit hohem ökonomischem Einsatz geeignet. “Die Sinnhaftigkeit einer Übersiedlung wurde untermauert, wenn Prozess- und Strukturänderungen ernsthaft umgesetzt werden sollen”, berichtete Strobl. Der ORF-Kommunikationschef sprach von einem “Sinneswandel im Haus”. Die Schwächen des Küniglbergs lägen auf der Hand, der Küniglberg sei deshalb nicht mehr “sakrosankt”. Es gehe vielmehr um die “Suche nach der bestmöglichen Hülle für hochqualitative Inhalte und das entsprechende Publikumsangebot”.
Konzentration auf die Vollprogramme bedeute Konzentration auf das Publikum. Man wolle weg von Strukturen, die nur dem Erhalt des Systems dienten. Der Leitbildprozess des ORF soll nun in den nächsten Wochen und Monaten fortgesetzt werden und in eine Gesamt-Unternehmensstrategie einfließen.
ORF-Chef Alexander Wrabetz hatte auf Grund der schwierigen ORF-Finanzlage bereits am Montag auf die Notwendigkeit von Strukturmaßnahmen, Personalmaßnahmen sowie eines optimierten Vermögensmanagements hingewiesen. Man werde tabulos kämpfen müssen, um das Unternehmen in seinem Leistungsbestand erhalten zu können, so die Botschaft des ORF-Chefs. Der ORF erwartet für 2008 wegen der internationalen Finanzkrise und der schwächelnden Konjunktur ein Ergebnis von minus 60,5 Millionen Euro, das aus Reserven gedeckt wird. Bei einer drohenden Rezession und weiteren Rückgängen der Werbeerlöse könnte das ORF-EGT in den nächsten Jahren ohne Gegenmaßnahmen sogar auf ein Minus von mehr als 100 Millionen Euro steigen.
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