Auf der Seebühne konnten bisher sämtliche 13 Aufführungen der „West Side Story“ ohne Wetterbeeinträchtigung gespielt werden – bis 19. August steht das Musical nun täglich auf dem Spielplan. Die eingeschobene Spätaufführung (22.30 Uhr) am gestrigen Montagabend lief unter einem geradezu mediterranen Nachthimmel ab. Und zuvor spielten die Wiener Symphoniker im Festspielhaus zum dritten Orchesterkonzert auf.
Das Programm wurde inhaltlich durch eine nahezu liturgisch-sakrale Klammer verbunden. Im ersten Teil zelebrierte Star-Pianist Rudolf Buchbinder den Solopart im Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 d-moll (op. 15) von Johannes Brahms. Dirigent Marcello Viotti sorgte für eine innige musikalische Zwiesprache zwischen Buchbinder und den Symphonikern. Da war keine Spur von protzigem Virtuosengehabe, sondern vielmehr vitales gegenseitiges Durchdringen und Ergänzen von Klavier und Orchester in dem großen symphonischen Werk. Das Publikum bedankte sich mit lang anhaltendem Beifall bei Buchbinder, Viotti und den Symphonikern.
Im zweiten Teil des Abends konnte sich das „Bregenzer Hausorchester“ erneut in sämtlichen Registern als festspielwürdiger und vitaler Klangkörper auszeichnen. Viotti interpretierte die als Reaktion auf den Zweiten Weltkrieg komponierte Symphonie Nr. 3 „Liturgique“ von Arthur Honegger als zeitlose und nach wie vor aktuelle Mahnung gegen Krieg und Gewalt. Und in den anschließenden vier symphonischen Meditationen für Orchester „L’Ascension“ von Olivier Messiaen schmetterten zunächst die exzellenten symphonischen Bläser ein erfrischendes Halleluja, bevor die Streicher zur finalen musikalischen „Himmelfahrt“ antraten.
Auf dem Konzertprogramm der Bregenzer Festspiele 2003 stehen neben „Kunst aus der Zeit“ (KAZ) noch eine Matinee (10.8.) der Symphoniker mit Ulf Schirmer am Pult. Eine weitere Matinee spielt das Symphonieorchester Vorarlberg (15.8.) unter Christoph Eberle.
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